Zu: „Dürfen wir Tiere nutzen und töten?“, top agrar 8/2014, Seite 30.
Wir denken nein. Durch vegane Ernährung lassen sich nicht alle Nährstoffe und Spurenelemente problemlos ersetzen. Dies liegt daran, dass diese zum Teil leichter und besser aufgenommen werden können, wenn sie aus tierischer Herkunft stammen.
Vitamin B12, zum Beispiel, findet sich nur in tierischen Lebensmitteln. Es wird in den Verdauungsorganen der Tiere von Mikro-organismen produziert. Von den Verdauungsorganen aus gelangt B12 dann in die Muskeln, andere Organe und die Milch.
In vergorenen pflanzlichen Lebensmitteln ist zwar ebenfalls Vitamin B12, allerdings nur in sehr geringen Mengen und in einer für den menschlichen Organismus nicht verwertbaren Form.
B12 gibt es unter dem chemischen Namen Cyanocobalamin oder Cobalamin auch als Vitaminpräparat oder als Zutat bei Nahrungsmitteln. Sollen wir uns in Zukunft nur noch mit künstlich hergestellten Ergänzungsmitteln ernähren?
Woher rührt der vegane „Trend“? Liegt es vielleicht daran, dass das Wissen um die Abläufe in der Lebensmittelgewinnung nicht bzw. nur noch verblümt vorhanden ist? Wer weiß, wie ein Tier lebt, bevor es in der SB-Theke zu „Billig-Preisen“ verkauft wird? Viele kennen nur die Bilder aus den Skandalberichten aus der Nutztierhaltung. Diese sind Einzelfälle und keineswegs der Normalzustand.
So baut sich ein falsches Bild über die Landwirtschaft auf, da von einer Bilderbuchtierhaltung ausgegangen wird. Grund dafür sind die Werbemedien, die diesen Eindruck suggerieren. Wüssten alle Bescheid, wie die Abläufe bis zum hochwertigen Lebensmittel funktionieren, sähe das in unseren Augen anders aus.
Die vegane Ernährung ist eine Lebenseinstellung, die es weiterhin geben wird. Sie wird aber nicht die vorherrschende Ernährungsweise.
Der Fleischkonsum steigt weltweit. In Afrika verdoppelt sich der Verbrauch bis 2050, aber auch in den Schwellenländern Asiens oder Südamerikas erhöht er sich um 30 %. Diese Bedürfnisse müssen gedeckt werden. Wir Landwirte haben das Know-how, um tierische Lebensmittel nachhaltig zu erzeugen. Unser Ziel muss es sein, Lebensmittel mit hoher Qualität zu angemessenen Preisen zu verkaufen.
Die Studierenden der Höheren Landbauschule Weiden, 92637 Weiden