Ohne praktische Erfahrung geht in der Landwirtschaft kaum etwas. Praktika helfen bei der beruflichen Orientierung. Oder sie dienen als Sprungbrett für die Karriere, wie bei René Seltmann.
René Seltmann sitzt in der morgendlichen Teambesprechung. Neben dem Agrarstudium arbeitet er bei einem Landtechnik-Händler. Heute bespricht die Gruppe, wie sie aktuelle Kundeninteressen bearbeiten können. Nach dem Treffen geht es für den Studenten aus Neubrandenburg weiter zur Kunden-Akquise. Hier kann er im Kundengespräch sein theoretisches Wissen aus den Pflanzenbau-Vorlesungen in die Praxis umsetzen, etwa beim Thema Düngemaßnahmen trotz Nachtfrost. „Wenn man sich fachlich unterhalten will, ist es außerdem immer nützlich, die chemischen Prozesse in der Landwirtschaft, z.B. die Denitrifikation zu kennen,“ sagt er.
Als Kind half er häufig beim benachbarten Landwirt aus. So entdeckte er seine Begeisterung für Landtechnik. Später arbeitete er im Rahmen von Praktika immer wieder in der Landwirtschaft. Für das Agrarstudium hat er sich schließlich entschieden weil er sich eine fachliche Kompetenz in den Themenbereichen erarbeiten wollte, die ihn schon immer interessiert haben. „Drei Jahre reichen allerdings nicht aus, um ein Experte für alle landwirtschaftlichen Themenbereiche zu werden.“ Deshalb hat er seine Leidenschaft, die Landtechnik, sogar zum beruflichen Schwerpunkt gemacht.
Worauf es im Beruf ankommt:
Die Suche nach einer passenden Stelle für sein Praxissemester führte ihn schließlich zu dem Landtechnik-Händler, für den er auch heute noch neben dem Studium arbeitet.In seiner Bachelorarbeit befasst er sich mit den Kriterien, die einen Landwirt zum Landtechnik-Kauf bewegen. Daraus entwickelt er Marketingstrategien für Unternehmen.
Von einem landwirtschaftlichen Betrieb kommt René nicht. Trotzdem gelingt es ihm schon als Student, erfahrene Landwirte beim Kauf zu beraten. „Die Theorie ist wichtig. Aber letztendlich lernt man erst durch die Praxis, worauf es im Berufsleben wirklich ankommt“, sagt er.-le-