Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Aus dem Heft

Kaufen war einfacher als bauen

Lesezeit: 3 Minuten

Arndt Diekmann aus Damme (Niedersachsen) hat in den letzten zehn Jahren vier Legehennenställe gekauft. Das war einfacher für ihn, als einen Neubau auf der grünen Wiese genehmigt zu bekommen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Arndt Diekmann (37) ist gelernter Elektromeister, heute aber Herr über 350000 Legehennen. Sein Vater Alfons hat ein Elektrounternehmen in Damme gegründet und rüstet u.a. Geflügelställe mit der Klima- und Lüftungstechnik aus. So sind Arndt und sein Vater als Quereinsteiger zur Landwirtschaft gekommen. Heute halten sie gemeinsam 350000 Legehennen an vier Standorten.


Die Ställe hat Arndt Diekmann alle gekauft. Sie sind maximal 30 km von seinem Wohnort entfernt. 2009 erwarb er den ersten Stall in Langförden, dort war Platz für 92000 Legehennen. Diese lebten er allerdings in Käfigen, die die EU ab 2009 verboten hat. Diekmann riss daher den alten Stall ab und baute einen neuen Stall mit Kleingruppenhaltung über drei Stockwerke auf. Aktuell legen dort 250000 Hennen ihre Eier.


2010 kaufte er den zweiten Stall in Lohne, der für 78000 Hähnchenmastplätze genehmigt war. Dort baute er einen Stall für 60000 Legehennen in Bodenhaltung auf zwei Ebenen. 2015 hat er eine weitere Anlage in Dinklage erworben. Diesen Stall hat er kernsaniert für 36000 Hennen in Bodenhaltung mit angegliedertem Wintergarten (wir berichteten in Ausgabe 06/2017).


2016 kam noch eine Anlage in Steinfeld für die Aufzucht von 97200 Legehennen hinzu. Diese will er in Zukunft eventuell noch sanieren, wenn er dafür die Genehmigung bekommt.


Kaufen statt bauen:

Alle Ställe laufen gewerblich als GmbH. Gerade in einer viehdichten Region, wie dem Landkreis Vechta, ist es fast unmöglich, die Genehmigung für einen Neubau auf der grünen Wiese zu bekommen. Auch hatte die Bundesregierung durch das neue Baurecht 2013 den Neubau gewerblicher Anlagen erheblich erschwert. Daher entschied sich Diekmann von Anfang an, die Stallanlagen zu kaufen anstatt selber zu bauen. Er bezahlte im Schnitt 4 €/Platz. Die Ställe zu pachten war keine Option für ihn, da laut Diekmann zu wenig Pachtangebote im Geflügelbereich auf dem Markt waren. Unterstützt hat ihn vor allem sein Steuerberater, die Kaufverträge ließ er von seinem Anwalt aufsetzen.


Insgesamt hat Diekmann viel Geld in die Ställe investiert. Zum einen erfüllten die im Schnitt 40 Jahre alten Ställe die Tierschutzauflagen nicht mehr. Zum anderen erhöhte er auch die Tierzahl. Die Genehmigung dafür ließ Diekmann sich vor dem Kauf aber erst absichern. „Die alten Besitzer ließen sich den Umbau erst genehmigen, bevor ich die Stallanlagen übernommen habe“, berichtet er. So konnte ihm rechtlich nichts passieren. In die Bodenhaltung hat er bis zu 40 €/Tierplatz investiert, in die Kleingruppe 22 €/Tierplatz.


Die Ställe stehen alle isoliert von den alten Betriebsstätten. So war es für die früheren Besitzer leichter, sich von den Gebäuden zu trennen. Der Grund für den Verkauf der Ställe war oft, dass die Betriebsleiter keinen Nachfolger hatten. Das hat Diekmann meist über die Berater erfahren, die regelmäßig auf die Betriebe kommen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.