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„Konkrete Nahrung für konkrete Menschen“

Lesezeit: 2 Minuten

„Mehr gibt der Markt derzeit nicht her“ – dieser zermürbende Satz vom Biogroßhändler klingt Mathias von Mirbach aus Kattendorf noch bis heute in den Ohren. Mirbach hat verschiedene Biobetriebe bewirtschaftet, Direktvermarktungen aufgebaut: „Aber am Ende reichte das Einkommen für die Landwirte meist nicht aus“, so seine Bilanz.


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Im Jahr 1995 pachtete der umtriebige Landwirt den damals 130 ha großen Kattendorfer Hof 40 km nödlich von Hamburg und erdachte mit den Mitstreitern Klaus und Annette Tenthoff 1998 das erste Experiment in Sachen SoLawi. Zunächst waren zehn Familien vor Ort dabei. Sie zahlten monatlich pro Person 100 € bzw. 50 € pro Kind und holten sich dafür die benötigten Nahrungsmittel.


Die Idee funktionierte nicht nur, sondern verbreitete sich weiter bis nach Hamburg. Heute bewirtschaftet die Kattendorfer Hofgemeinschaft nach Demeter-Richtlinien 260 ha Ackerland, hält 60 Milchkühe, einige Schweine und betreibt eine Hofkäserei. Derzeit produziert der Hof für 400 Mitglieder. Für jeden Ernteanteil setzt Mathias von Mirbach 2500 m2 landwirtschaftliche Fläche an, für die Ernte von dieser Fläche zahlen die Mitglieder monatlich 178 €. Je nach Jahreszeit besteht der Ernteanteil aus wöchentlich 1,5–3,5 kg Gemüse, dazu Kräuter und Salat, 1 kg Kartoffeln, ca. 0,7 kg Fleisch, Wurst von Schwein und Rind, Produkte aus der Hofkäserei aus 8,75 Liter Milch.


Der Hof liefert die Ernte an 13 Depots, wo sich die Mitglieder die Ware selbst abholen. Hier läuft alles auf Vertrauensbasis: Jeder bedient sich ohne Kontrolle aus Säcken und Kühlschränken selbst. Dieses Vertrauen auf beiden Seiten ist für Mathias von Mirbach der Dreh- und Angelpunkt. Der Erfolg gibt ihm recht: 20 Jahre SoLawi haben den Betrieb wachsen lassen, von Mirbach bekommt viele positive Rückmeldungen und erwirtschaftet ein gutes Einkommen für alle am Betrieb Beteiligten.


Den Einwand, SoLawi sei nur eine „Nische für Reiche in der Großstadt“, lässt von Mirbach nicht gelten: „Wenn Höfe es schaffen, das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen, ist gemeinsam oft viel mehr möglich, als man denkt – das zeigen viele neue Projekte auch außerhalb der Großstädte.“ Von Mirbach fordert aber auch mehr Bewusstsein von den Verbrauchern: „Wer im Discounter ein Produkt kauft, sollte bedenken, dass er den Auftrag gibt, es genauso noch einmal zu produzieren.“-ha-

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