Für Milchviehbetriebe mit extensiver Grünland-Bewirtschaftung ist die Umstellung oft ein Leichtes. So auch für Manfred Mayrhans aus dem Allgäu.
Weder an seinem Stall noch an seiner Wirtschaftsweise musste Mayrhans (47) etwas ändern, um künftig Biomilch erzeugen zu dürfen: Den Stall hatte er 2014 neu gebaut und dabei ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 eingehalten, um die bayerische Investitionsförderung für „besonders tiergerechte Haltung“ zu erhalten. Auf dem Grünland hatte er bereits auf Mineraldünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutz verzichtet, um am bayerischen Kulturlandschaftsprogramm teilzunehmen. Deswegen musste das Grünland keine Umstellungszeit durchlaufen. Auch den maximalen Viehbesatz von zwei Milchkühen pro ha hielt Mayrhans schon ein. Die einzige wirkliche Änderung: Er kauft nun Öko- Kraftfutter zu. Im August 2015, sechs Monate nach dem Futterwechsel, durfte er „Bio“-Milch verkaufen. Mit der Leistung von knapp 7500 kg pro Kuh und Jahr ist er noch nicht zufrieden. Weil aber nach Stall-Umzug und Herdenerweiterung viele Kühe noch in der ersten Laktation sind, rechnet er mit Besserung.
Vielen Grünlandbetrieben mit Milchvieh, die über genug Fläche verfügen, dürfte die Umstellung ähnlich leicht fallen. Bei einem Grundpreis von 48 ct/kg kann Mayrhans seinen Kollegen nur zur Umstellung raten. Ihn selbst hat sie vor einer Krise bewahrt. „Sonst hätte ich jetzt Schwierigkeiten, den Stall abzubezahlen“, sagt er.