War es noch vor 25 Jahren ungewöhnlich, wenn Mütter außerhalb des Hofes einem Beruf nachgingen, ist es heute andersherum: Wer „nur“ zu Hause bleibt, ist die Ausnahme – Nachfragen garantiert! Trotzdem: Der Löwenanteil an Haushalt und Sorgearbeit, z.B. Senioren pflegen, Kinder kutschieren, Pflaster aufkleben und vieles mehr, ist weiterhin Job der Frauen.
So weit, so sichtbar. Was aber nur selten Wahrnehmung und Wertschätzung erfährt, ist das Managen der Familie: Wissen, wer was gerne isst, Turnbeutel-Logistik, Winterausrüstung in den passenden Kindergrößen vorrätig haben, die Termine von sechs Personen auf dem Schirm behalten – selbstverständlich kein Problem?! Einer muss ja den Überblick haben, damit das Familienleben nicht im Chaos versinkt. Welches Kind kommt wann aus der Schule? Wann ist der nächste Zahnarzttermin? In welchem Hallenbad ist der Schwimmkurs? Diese Aufgaben sind nicht so sichtbar wie das Kochen oder die Arbeit im Betriebsbüro. Dennoch kosten sie Zeit und Nerven.
Dafür gibt es sogar einen Namen: „Mental Load“, also „geistige Belastung“. Sicherlich ist die Arbeitslast heute besser verteilt als noch vor 25 Jahren. Viele junge Väter wollen sich einbringen und die Kinder beim Aufwachsen begleiten. Die Höfe bieten dafür das ideale Umfeld. Auch wenn die Väter den Alltag so spürbar entlasten – der große Blick für alle familiären Belange bleibt in den meisten Partnerschaften bei den Frauen.
Ein Problem muss das nicht sein. Viele Mütter ziehen Freude und Energie daraus, ihre Lieben glücklich zu sehen. Sie stemmen die ganze Orga genauso mühelos und nebenher wie das Beladen der Waschmaschine.
Doch was kommt nach dieser intensiven Zeit? Frauen stehen nach der Familienphase oft ratlos vor den „restlichen guten Jahren“ ihres Lebens. Zurück in den alten Job? Ein Hofcafé eröffnen? Mehr Zeit für den Garten und die Kühe? Sie sind so sehr daran gewöhnt, an andere zu denken, dass sie sich manchmal selbst aus dem Blick verlieren. Wie sie dennoch gut im „Leben nach den Kindern“ angekommen sind, berichten drei Frauen ab Seite 126.
Übrigens: Gerade jetzt, wo die Weihnachtszeit ansteht, ist der Mental Load besonders groß. Denn wenn die Familie die Festtage genießt und im Lichterglanz des Weihnachtsbaums lebenslange Kindheitserinnerungen entstehen – dann geht das sicherlich nicht aufs Konto des Christkinds.
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War es noch vor 25 Jahren ungewöhnlich, wenn Mütter außerhalb des Hofes einem Beruf nachgingen, ist es heute andersherum: Wer „nur“ zu Hause bleibt, ist die Ausnahme – Nachfragen garantiert! Trotzdem: Der Löwenanteil an Haushalt und Sorgearbeit, z.B. Senioren pflegen, Kinder kutschieren, Pflaster aufkleben und vieles mehr, ist weiterhin Job der Frauen.
So weit, so sichtbar. Was aber nur selten Wahrnehmung und Wertschätzung erfährt, ist das Managen der Familie: Wissen, wer was gerne isst, Turnbeutel-Logistik, Winterausrüstung in den passenden Kindergrößen vorrätig haben, die Termine von sechs Personen auf dem Schirm behalten – selbstverständlich kein Problem?! Einer muss ja den Überblick haben, damit das Familienleben nicht im Chaos versinkt. Welches Kind kommt wann aus der Schule? Wann ist der nächste Zahnarzttermin? In welchem Hallenbad ist der Schwimmkurs? Diese Aufgaben sind nicht so sichtbar wie das Kochen oder die Arbeit im Betriebsbüro. Dennoch kosten sie Zeit und Nerven.
Dafür gibt es sogar einen Namen: „Mental Load“, also „geistige Belastung“. Sicherlich ist die Arbeitslast heute besser verteilt als noch vor 25 Jahren. Viele junge Väter wollen sich einbringen und die Kinder beim Aufwachsen begleiten. Die Höfe bieten dafür das ideale Umfeld. Auch wenn die Väter den Alltag so spürbar entlasten – der große Blick für alle familiären Belange bleibt in den meisten Partnerschaften bei den Frauen.
Ein Problem muss das nicht sein. Viele Mütter ziehen Freude und Energie daraus, ihre Lieben glücklich zu sehen. Sie stemmen die ganze Orga genauso mühelos und nebenher wie das Beladen der Waschmaschine.
Doch was kommt nach dieser intensiven Zeit? Frauen stehen nach der Familienphase oft ratlos vor den „restlichen guten Jahren“ ihres Lebens. Zurück in den alten Job? Ein Hofcafé eröffnen? Mehr Zeit für den Garten und die Kühe? Sie sind so sehr daran gewöhnt, an andere zu denken, dass sie sich manchmal selbst aus dem Blick verlieren. Wie sie dennoch gut im „Leben nach den Kindern“ angekommen sind, berichten drei Frauen ab Seite 126.
Übrigens: Gerade jetzt, wo die Weihnachtszeit ansteht, ist der Mental Load besonders groß. Denn wenn die Familie die Festtage genießt und im Lichterglanz des Weihnachtsbaums lebenslange Kindheitserinnerungen entstehen – dann geht das sicherlich nicht aufs Konto des Christkinds.
