Es ist Sonntagnachmittag: In den sozialen Medien kursiert das Foto eines Edeka-Plakates mit dem Slogan: „Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten“. Der Edeka-Verbund Minden-Hannover hatte anlässlich seines 100. Firmenjubiläums auf Postern mit dem Komiker Otto Waalkes für Tiefstpreise geworben.
Doch das wollten sich die Landwirte nicht gefallen lassen. Rund 250 Landwirte aus Nordwestdeutschland machten sich daraufhin spontan auf zu einer Blockade des Edeka-Zentrallagers Nordwest im Ammerland. Am späten Abend ging dort nichts mehr. Im Netz entwickelte sich derweil eine äußerst starke Dynamik. Beiträge der Empörung über die neue Kampagne gingen viral. Neben den regionalen Medien berichteten über den „Aufstand“ auch Der Spiegel, die Bild und viele andere große Medienhäuser. Innerhalb weniger Stunden meldete sich Edeka zu Wort. Grundsätzlich sei es nie die Absicht gewesen, mit der Kampagne Landwirte und Erzeuger zu verärgern. Bei dem Plakat handele es sich um ein Missverständnis.
Ziel der Kampagne war es, alle Ortschaften, wie auch Minden oder Bremen, in dessen Absatzgebiet individuell anzusprechen. „Es war somit eindeutig der Ort „Essen/Oldenburg“ gemeint und nicht Essen im Sinne von Lebensmitteln“, hieß es. Trotz Erklärung sahen sich viele Erzeuger durch die Billigpreiskampagne angegriffen. Es folgte ein Gespräch mit Edeka und Vertretern von „Land schafft Verbindung“, den Bauernverbänden und den Landfrauen. Der Kompromiss: Der Edeka-Verbund lässt die Plakate mit Otto Waalkes hängen, überklebt die Billig-Sprüche aber mit neuen Slogans, die die Qualität der Lebensmittel betonen. Die Vernetzung über „Land schafft Verbindung“ zeigt Wirkung. Eins zu Null für die Landwirte?
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Es ist Sonntagnachmittag: In den sozialen Medien kursiert das Foto eines Edeka-Plakates mit dem Slogan: „Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten“. Der Edeka-Verbund Minden-Hannover hatte anlässlich seines 100. Firmenjubiläums auf Postern mit dem Komiker Otto Waalkes für Tiefstpreise geworben.
Doch das wollten sich die Landwirte nicht gefallen lassen. Rund 250 Landwirte aus Nordwestdeutschland machten sich daraufhin spontan auf zu einer Blockade des Edeka-Zentrallagers Nordwest im Ammerland. Am späten Abend ging dort nichts mehr. Im Netz entwickelte sich derweil eine äußerst starke Dynamik. Beiträge der Empörung über die neue Kampagne gingen viral. Neben den regionalen Medien berichteten über den „Aufstand“ auch Der Spiegel, die Bild und viele andere große Medienhäuser. Innerhalb weniger Stunden meldete sich Edeka zu Wort. Grundsätzlich sei es nie die Absicht gewesen, mit der Kampagne Landwirte und Erzeuger zu verärgern. Bei dem Plakat handele es sich um ein Missverständnis.
Ziel der Kampagne war es, alle Ortschaften, wie auch Minden oder Bremen, in dessen Absatzgebiet individuell anzusprechen. „Es war somit eindeutig der Ort „Essen/Oldenburg“ gemeint und nicht Essen im Sinne von Lebensmitteln“, hieß es. Trotz Erklärung sahen sich viele Erzeuger durch die Billigpreiskampagne angegriffen. Es folgte ein Gespräch mit Edeka und Vertretern von „Land schafft Verbindung“, den Bauernverbänden und den Landfrauen. Der Kompromiss: Der Edeka-Verbund lässt die Plakate mit Otto Waalkes hängen, überklebt die Billig-Sprüche aber mit neuen Slogans, die die Qualität der Lebensmittel betonen. Die Vernetzung über „Land schafft Verbindung“ zeigt Wirkung. Eins zu Null für die Landwirte?