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Leasing: keine Dauerlösung

Lesezeit: 4 Minuten

Beim Leasing erwerben Sie kein Eigentum an der Ware. Sie dürfen diese aber eine Zeit lang nutzen. Das funktioniert so: Die Händler arbeiten dazu meistens mit einer Leasingbank zusammen, die für Sie die Finanzierung übernimmt. Sie zahlen im Gegenzug dafür eine monatliche Leasingrate plus Zinsen. In der Regel müssen Sie 40 bis 90% des Kaufpreises auf diesem Wege zurückbezahlen. Danach nimmt der Händler die Ware zurück oder Sie können diese zum Restwert kaufen.


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Vorteile:

Sie zahlen den Preis nicht auf einmal, sondern in gleichmäßigen Raten.


  • Leasingraten können Sie voll von der Steuer absetzen.
  • Das geleaste Objekt wird nicht in der Bilanz des Hofes aktiviert.
  • Das geleaste Objekt belastet nicht Ihren Verschuldungsgrad.
  • In der Regel können Sie die Rückzahlungsmodalitäten frei gestalten.
  • Wer optiert, kann vom Leasing profitieren: Die Ausgaben (Tilgung und Zinsen) werden mit 19% versteuert, die Einnahmen aus Verkäufen landwirtschaftlicher Erzeugnisse hingegen nur mit 7%. Daraus ergibt sich ein Vorteil, weil sich die leasenden Betriebe die Umsatzsteuer (19%) aus den Ausgaben vom Finanzamt erstatten lassen können und „nur“ die 7% an den Fiskus abführen müssen.


  • Es gibt i.d.R. eine Grundleasingzeit. In diesem Zeitraum dürfen Sie das Geschäft nicht kündigen.
  • Wenn Sie Maschinen leasen, bemisst sich die Rate meistens nach der Nutzungsintensivität. So werden beispielsweise für Traktoren oder Mähdrescher Stunden oder Hektarleistungen vereinbart. Wenn Sie die Maschine aber tatsächlich sehr viel stärker in Anspruch genommen haben, müssen Sie womöglich mit einer Nachzahlung rechnen.
  • Sie können beim Leasen Probleme mit Ihren Gewährleistungsansprüchen bekommen. Hierzu ein Beispiel: Sie suchen sich bei Ihrem Händler einen Mähdrescher aus. Aber anstatt die Maschine direkt an Sie zu verleasen, verkauft dieser das Gerät an eine LeasingBank, die Ihnen dann wiederum die Maschine zur Verfügung stellt. Rein rechtlich hat bei einem Mangel die Bank gegenüber dem Händler einen Gewährleistungsanspruch. Diesen treten die Banken aber oft an den Endkunden bzw. Sie ab. Dieses komplizierte Konstrukt kann dazu führen, dass Sie eine kaputte Maschine auf dem Hof stehen haben, der Händler sich unter Umständen weigert, diese zu reparieren und Sie trotzdem die Leasingraten an die Bank zahlen müssen.
  • Anders als bei einer klassischen Miete sind Sie „Pseudo-Eigentümer“ und müssen für Reparatur und Wartung (außerhalb der Gewährleistung) selber in die Tasche greifen.


Das sagen die Experten:

Um herauszufinden, wie das Leasing im Vergleich zum herkömmlichen Darlehen abschneidet, holt Schindler ein Leasingangebot für den 68500 € teuren Schlepper von einem Händler ein und vergleicht dies mit dem Bankdarlehen. Hier die wichtigsten Eckdaten: Auch in diesem Fall könnte Berning seinen alten Schlepper für 19650 € in Zahlung geben. Die Laufzeit bzw. der Leasingzeitraum betragen 84 Monate. Es wird für den Schlepper ein Restwert von rund 10244 € angenommen. Daraus ergibt sich eine zu finanzierende Summe von 48850 €. Für die erste Rate werden rund 642 €, für die 2. bis 84. jeweils etwa 535 € fällig. Hinzu kommt eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 125 €.


Daraus ergibt sich ein effektiver Zinssatz von 3,15% (netto). Das Angebot ist somit um 0,3% (bzw. insgesamt um 1276 €) teurer als die Finanzierung durch die Hausbank und auch teurer als der Händlerkredit.


„Leasing ist keine Dauerlösung und sollte nur dann zum Zuge kommen, wenn die Eigenkapitaldecke sehr dünn ist und Sie trotzdem weiterwachsen wollen“, so Lührmann. Bedenken Sie allerdings: Je höher die Auslastung, desto geringer ist der Anteil der Festkosten an den Gesamtkosten. „So kommt man vergleichsweise günstig an neue Technik, was vor allem für Lohnbetriebe wichtig ist, weil deren Auftraggeber immer moderne Technik wollen“, so Schindler.


Die Entscheidung:

Der Händlerkredit ist von allen drei Varianten die günstigste. Berning unternimmt allerdings einen letzten Anlauf bei seiner Hausbank und legt dieser das Angebot des Händlers vor. Zwar kommt ihm die Bank etwas entgegen und reduziert den Zinssatz auf 2,65%. Das ist aber immer noch mehr, als der Händler verlangt. Daher nimmt Berning das Finanzierungsangebot des Händlers an. -ro-

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