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Lohnt sich die Rübe noch?

Lesezeit: 3 Minuten

Nach dem Quotenende sind die Rübenpreise deutlich abgesackt. Passt die Rübe da noch in den Betrieb? In der Regel „ja“, es kommt aber auf den Standort an, sagt Berater Friedrich Stute.


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Die Rübenpreise fallen in Deutschland nach dem Wegfall der Zuckerquote ins Bodenlose, Subventionen in den Nachbarländern verzerren den Wettbewerb (siehe Zusatzinfo „EU-Markt“ auf Seite 42). Da ist es kein Wunder, dass viele Landwirte in Deutschland den Zuckerrübenanbau auf den Prüfstand stellen. Für top agrar hat Friedrich Stute von der BB Göttingen GmbH die Reinerträge verschiedener Kulturen berechnet (siehe Übersicht 1) und Fruchtfolgen mit und ohne Rübe auf unterschiedlichen Böden miteinander verglichen (siehe Übersicht 2).


Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Rübe (alle vier Jahre) liegt bei den Reinerträgen der einzelnen Kulturen je nach Bodengüte 150 bis 250 €/ha vor Silomais und Raps. Zum Weizen beträgt der Abstand weitere 100 €. Mit fast 400 € Abstand folgt die Ackerbohne dem Weizen. „Die Ackerbohne bleibt eine Nische, weil Raps und Getreide wirtschaftlicher sind, als eine Leguminose. Sie rechnet sich höchstens bei einem entsprechenden Förderprogramm wie der vielfältigen Fruchtfolge“, sagt Gerrit Hogrefe, Ackerbauberater für Nord- und Westdeutschland von der N.U. Agrar dazu.


Weite Fruchtfolgen vorne


Bei den Reinerträgen der Fruchtfolgen liegt die Folge Zuckerrübe-Weizen-Raps-Weizen knapp vor der mit Mais-Weizen-Raps-Weizen (s. Übersicht 2). Vor allem auf guten Böden fangen die hohen Erträge die Gewinneinbußen durch niedrige Rübenpreise ab. Auf den schwächeren Standorten schmilzt der Vorteil auf 13 €/ha. Hier kommt es darauf an, wie Sie den Mais verwerten können, denn Silomais ist nur begrenzt transportfähig.


Die engeren Fruchtfolgen aus Rübe und Weizen bzw. Raps und Weizen stehen an dritter und vierter Stelle. Hier wirkt sich die fehlende Sommerung negativ auf die Rentabilität aus, gerade durch Probleme mit Ungräsern. Eine Sommerung senkt den Ungrasdruck.


Ackerbohnen statt Rüben in der Fruchtfolge lohnen sich nicht. Marktpreise von 190 €/t für Ackerbohnen sind zu niedrig.


Niedriger N-Überschuss durch Rüben und Silomais


Des Weiteren hat Stute die Stickstoff (N)-Salden der Fruchtfolgen berechnet. Im Zuge der neuen Düngeverordnung wird die N-Effizienz ein zunehmend wichtiger Faktor. Denn im dreijährigen Mittel dürfen die Landwirte nur noch 50 kg/ha N an Überhang auf ihren Flächen haben. Hier zeigt sich, dass die Rübe die hohen N-Salden von Getreide und vor allem von Raps ausgleichen kann. Die Folge Raps-Weizen-Weizen hat ein N-Saldo von 54 kg/ha. Tauschen Sie Raps gegen Rübe aus, sinkt der N-Saldo auf 35 kg/ha. Nach Silomais verbleibt noch weniger Stickstoff auf dem Acker, sodass die Fruchtfolge aus Silomais-Weizen-Raps-Weizen mit 26 kg/ha den geringsten N-Überschuss hat.


Rübe lohnt sich noch


Die Wirtschaftlichkeit der Rübe nähert sich der von anderen Kulturen, bleibt durch das hohe Ertragsniveau aber an der Spitze der Kulturen. Auf trockenen oder tonigen Standorten, auf denen die Rübe ertraglich immer Probleme hatte, ist sie bei den aktuellen Preisen nicht rentabel wie z.B. bei Ludwig Block-Grupe und Achim Warneke (siehe Reportage S. 43). Sinken die Erträge der Rüben auch auf besseren Standorten, z.B. weil die Behörden den Pflanzenschutz noch weiter einschränken, sinkt die Rentabilität der Rüben-Raps-Weizen Fruchtfolge. Sie landet auf dem vorletzten Platz der betrachteten Fruchtfolgen (siehe Übersicht 2).


Wegen der fehlenden Alternativen und durch die positiven Aspekte in der Fruchtfolge wird die Rübe in vielen Betrieben trotzdem ihren Platz behalten wie bei Jan Ehlers (siehe Reportage Seite 42). ▶


maike.schulze-harling@topagrar.com

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