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Mais im Schwitzkasten

Lesezeit: 3 Minuten

Marcel Klagge baut seinen Mais unter Folie an. Die Pflanze reift schneller und bringt 600 € mehr pro Hektar. Dafür muss es aber eine 240er-Sorte sein.


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Eigentlich ist es im Hunsrück viel zu kalt für Mais. Die wärmeliebende Pflanze keimt erst bei 8°C Bodentemperatur. Auch der Nachauflauf mag es warm. In den Höhenlagen des Hunsrücks sind Spätfröste aber normal. Trotzdem baut die Kneip GbR Mais für ihre Biogasanlage an. Mit Erfolg: Sie ernten bis zu 60 t/ha. Das klappt aber erst, seitdem sie den Mais beim Drillen mit Folie zudecken. „Mais im Schwitzkasten sozusagen“, lacht Marcel Klagge.


Höhere Reifezahl dank Folie:

Der 26-jährige Technikerabsolvent arbeitet bei der Kneip GbR und ist spätestens seit seiner Abschlussarbeit der Maisprofi des Betriebes: Mit einem Versuch ermittelte Klagge, dass der Deckungsbeitrag von Folienmais um fast 600 €/ha höher ist als der von nacktem Mais. Das ist vor allem bei zunehmender Flächenkonkurrenz interessant. „Ernten wir mehr Mais vom Hektar, sparen wir Anbaufläche“, so seine Idee.


Außerdem wollte Klagge wissen, ob er unter Folie auf Mais mit einer höheren Reifezahl setzen kann. Bislang baute er die ortsübliche Ayrro S 220 an. Die eignet sich für die kältere Region des Hunsrücks wegen der geringen Reifezahl, hat aber auch geringere Erträge.


Klagge prüfte drei Sorten mit unterschiedlicher Reifezahl unter Folie und zusätzlich die ortsübliche 220er ohne Folie. Diese vier Sorten legte der Techniker zweimal. Der Versuch zeigte ihm deutlich: Folie und 240er, das passt im Hunsrück. Das bestätigten auch seine folgenden Praxiserfahrungen.


Vier Wochen früher fertig:

Folienmais kommt schon Ende März aufs Feld. Die Sämaschine bedeckt die Reihen direkt nach dem Ablegen der Körner mit einer biologisch abbaubaren Folie. Für den Mais ist das wie ein Treibhaus. Die Keimtemperatur wird bereits im März erreicht, die Pflanzen laufen extrem früh auf. Der Vorsprung macht sich auch im Herbst bemerkbar: Die Ernte erfolgt meist vier Wochen früher als bei Mais ohne Folie.


Doch beim Legen ist Fingerspitzengefühl gefragt. Während die 220er-Sorte ohne Folie schnell im Boden lag, stellte die Folie Klagges Geduld auf die Probe. „Ist der Boden nicht gut genug gekrümelt oder fährt man aus Versehen über einen Stein, reißt sie“, so Klagge. Dann heißt es absteigen, neue Folie „einfädeln“ und genau da weitermachen, wo man liegen geblieben ist.


Ertrag durch Aufwand:

Auch die Ernte der Versuchsfläche war sehr aufwendig: Kolben wiegen, Stängel messen und anschließend alles für das Labor häckseln. „Da war viel zu tun“, resümiert Klagge. Aber es hat sich gelohnt: Der Folienmais punktet mit 25 bis 30% höheren Erträgen und hohem Deckungsbeitrag.


Die Sorte Aventura S240 brachte den höchsten Deckungsbeitrag mit gut 1500 €/ha, der zur Entlohnung von Arbeit, Kapital und Boden bereitsteht. Die 300 € Mehrkosten für die Folie und den zusätzlichen Legeaufwand sind darin bereits berücksichtigt. Der ortsübliche Ayrro S220 hingegen schaffte keine 900 €/ha. Hanne Honerlagen

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