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topplus Reportage

Mehr Qualität durch Sieben

Lesezeit: 3 Minuten

Hackschnitzel noch effektiver verwerten, dieses Ziel hatte Nadine Hückl und konstruierte eine mobile Siebanlage für Hackschnitzel.


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Die Nachfrage nach gesiebten Holzhackschnitzeln in der Rhönregion steigt stetig. Nadine Hückl hat sich in ihrer Arbeit mit dem Bau einer mobilen Hackschnitzelsiebanlage beschäftigt.


In Deutschland wachsen pro Jahr ca. elf Festmeter Holz pro Hektar nach. Damit ist die Menge an nachwachsendem Holz größer als der Einschlag.


Aus dem Holz lassen sich unter anderem Hackschnitzel gewinnen. Für Holzvergaseranlagen und kleinere Hackschnitzelheizungen sind gute Qualitäten wichtig. Deshalb sollte das Hackgut einen möglichst geringen Feinanteil aufweisen. Auch der Anteil an Übergrößen ist entscheidend, denn zu grobes Material stört den Brennstoffnachschub.


Der elterliche Lohnbetrieb von Nadine Hückl schlägt jährlich ca. 40000 m³ Hackschnitzel um. Damit das Lohnunternehmen die wachsende Nachfrage nach gesiebtem Hackgut erfüllen kann, beschäftigte sich Hückl in ihrer Bachelorarbeit im Bereich Agrartechnik mit der Entwicklung und dem Bau einer eigenen Siebanlage.


Mobil, kostengünstig und hochwertig


Im Sommer vergangenen Jahres begann die Studentin aus Weihenstephan-Triesdorf mit ihrer Arbeit. Die Voraussetzungen: Die Anlage sollte mobil sein, nicht mehr als 8 t wiegen und die StVO erfüllen. Vier siebbare Fraktionen und eine Leistung von mind. 60 m³ Hackschnitzel pro Stunde waren ebenfalls erforderlich. Ein wichtiger Punkt war nicht zuletzt das gesetzte Kostenlimit von 100000 €.


Zuerst hat sich Nadine Hückl überlegt, aus welchen Komponenten die Maschine entstehen könnte. Im elterlichen Betrieb fand sie passende Komponenten in Form eines ehemaligen Kalkstreuers, einer Hakenliftplattform und diversen Kleinteilen. Die restlichen Bauteile (Sternsieb, Förderbänder) kaufte sie zu. Mittels eines CAD Programmes fertigte sie viele Zeichnungen an, die die Positionen der Bauteile in Arbeits- und in Transportstellung und den Aufbau festlegten. Auch die Belastungen der Bauteile berechnete sie per Computer. Sie beachtete auch den Schwerpunkt der elektrisch angetriebenen Anlage. Den Bau und alle Schweißarbeiten übernahm ein Mitarbeiter des Lohnunternehmens.


Vier Fraktionen


Die orange gestrichene Maschine war Anfang des Jahres fertiggestellt. Kurz darauf ging sie in den Betrieb. Biogasanlagen in der Nachbarschaft trocknen die Feuchtigkeit des frischen Hackguts zunächst möglichst weit runter. Anschließend kippt ein Teleskoplader das Material in den ehemaligen Kalkstreuer. Unter diesem läuft ein Förderband, das die Hackschnitzel auf ein Sternsieb transportiert. Der Abstand der einzelnen Sterne nimmt zum Ende zu. Somit fällt zuerst nur der Feinanteil- und ganz zum Schluss der Grobanteil aus. Dazwischen entstehen die beiden Fraktionen, die für den Verkauf von Bedeutung sind: P31S (mind. 60% zwischen 3,15 und 31,5 mm groß) und P45S (mind. 60% zwischen 3,15 und 45 mm groß).


Die ersten drei Fraktionen laufen über Förderbänder, die vierte (Grobanteil) fällt am Ende der Sternsiebe in eine Box auf der Hakenliftplattform. Diese lässt sich mit dem Teleskoplader leeren.


Das Siebgut blieb nach dem ersten Testeinsatz der Anlage weit unter den vorgeschriebenen Größentoleranzen. Dies überprüfte Nadine Hückl mehrfach mit einem Analysesieb.


„Innerhalb einer Stunde kann eine Person die mobile Maschine mit einem Teleskoplader abbauen. Anschließend finden alle Komponenten auf der Plattform Platz. Mit einem Hakenliftfahrzeug ist ein einfacher und sicherer Transport möglich“, so Hückl. Die gesamte Anlage erfüllt alle vorher festgelegten Bedingungen. Die Kosten liegen inklusive Lohn unter dem festgelegten Betrag.


Durch die guten Arbeitsergebnisse kann sich die Familie auch eine Serienproduktion der Konstruktion vorstellen.Für Nadine Hückl geht es jetzt nach dem Studium zu Hause im Unternehmen weiter. Hier warten spannende Aufgaben auf sie, da sich der Betrieb noch im Aufbau befindet.


Theelke Wiltfang

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