Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Reportage

Mehr Tierwohl für wenig Geld

Lesezeit: 3 Minuten

Ein höherer Rohfaseranteil im Futter hat positive Auswirkungen auf die Futteraufnahme, die Aktivität und die biologische Leistung von Mastschweinen. Das zeigt die Masterarbeit von Benedikt Engemann.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Fütterung ist ein elementarer Bestandteil, um das Tierwohl zu verbessern“, ist sich Benedikt Engemann nun sicher. In seiner Masterarbeit an der Fachhochschule Soest untersuchte er, ob eine rohfaserreiche Fütterung Auswirkungen auf die Gesundheit und Aktivität von Mastschweinen hat. Mit Erfolg: Die Tiere, die eine Futterration mit 5% Melasseschnitzeln gefressen hatten, beschäftigten sich länger mit dem Futter und nahmen mehr Energie auf. Darüber hinaus verbesserten sich auch die biologischen Leistungen der Tiere.


Den Versuch führte Engemann auf dem elterlichen Betrieb mit 77 ha Ackerbau und 1800 Mastschweinen in Willebadessen (Nordrhein-Westfalen) durch. Für seine Arbeit bildete er eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe mit jeweils 200 Tieren. Die Voraussetzungen für einen solchen Versuch waren auf dem Betrieb durch einen Stall mit zwei baugleichen Abteilen gegeben. „So konnten wir Umwelteinflüsse ausschließen“, erklärt der Landwirt.


Um die Auswirkungen auf die Aktivität der Tiere zu messen, teilte Engemann die beiden Gruppen jeweils in weitere Kleingruppen ein, denen er verschiedene Beschäftigungsmaterialien zur Verfügung stellte: Eine Doppelraufe, die Porky’s Fun Box, einen Raufutterkorb und einen Trockenfutterautomaten als Pelletspender. Es erhielt jeweils eine Kontroll- und eine Versuchsgruppe das gleiche Beschäftigungsmaterial.


Während der Versuchsdurchführung legte der Praktiker Wert auf verschiedene Aspekte: Anhand einer Kameraüberwachung an jeweils drei Tagen in der Vor-, Mittel- und Endmast konnte er die Beschäftigungsaktivität feststellen. Zusätzlich erfasste er nahezu täglich die Verbrauchsmengen und den Rohfasergehalt, sowie die Futtermengen. Vor der Schlachtung ermittelte er zudem die biologischen Leistungen und die Tageszunahmen.


Längere Futteraufnahme


„Die Ergebnisse meines Versuchs haben mich selbst überrascht“, sagt Engemann. Die Videoaufzeichnung zeigt, dass die Schweine länger für die Futteraufnahme benötigen, wenn sie rohfaserreiches Futter fressen. „So ist schon eine Beschäftigung der Tiere ohne das eigentliche Beschäftigungsmaterial sichergestellt“, sagt Engemann. Dieses beachteten die Tiere der Versuchsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe weniger. Auch bei den biologischen Leistungen lag die Versuchsgruppe knapp vorne. Die täglichen Zunahmen waren hier mit 897 g um 43 g höher als bei der Kontrollgruppe.


Für den eigenen Betrieb hat sich die Arbeit auf jeden Fall gelohnt. „Wir füttern nun noch mehr Gerste, da diese einen höheren Rohfaseranteil hat als Weizen“, sagt er. Das ist gut für den Magen-Darm-Trakt. Anderen Betrieben empfiehlt er, auch auf rohfaserreiches Futter zu setzen. So ließe sich mit kostengünstigen Maßnahmen leicht das Tierwohl verbessern.


Engemann arbeitet heute als produktionstechnischer Berater beim Erzeugerring Westfalen und hilft nebenbei auf dem elterlichen Betrieb mit.


Saskia Wietmann

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.