Die EU-Kommission hat eine Folgenabschätzung zum Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten vorgelegt. Im umfangreichen Gutachten der London School of Economics (LSE) modellieren die Autoren die Auswirkungen des Abkommens auf verschiedene Wirtschaftsbereiche. Die europäische Agrarwirtschaft könnte laut EU-Kommission insgesamt von sinkenden Einfuhrzöllen nach Südamerika profitieren. Das Gutachten zeigt aber, dass vor allem der Druck auf die Rindfleisch- und Zuckermärkte zunehmen könnte. Die Rindfleischlieferungen aus den Mercosurstaaten würden demnach um bis zu 64% zulegen, während die Erzeugung in der EU um 1,2% schrumpfen könnte. Zu den Gewinnern zählen Milchviehhalter. Die Analysten rechnen mit einem Wachstum des Exports von Milchprodukten zwischen 91 und 121%.
Die Bürgerbeauftragte der EU hat die Arbeit der britischen Wissenschaftler öffentlich kritisiert. Die EU-Kommission hätte die Berechnungen zu spät eingereicht. Die Verhandlungen zum Abkommen sind abgeschlossen. Das bemängelt auch die österreichische Agrarministerin Elisabeth Köstinger. Gegenüber aiz.info sagte sie: „Die Folgenabschätzung hätte schon viel früher vorliegen müssen. Eine Importsteigerung bei Rindfleisch von 30 bis 64% wäre eine Katastrophe.“ Eine Reihe europäischer Ökonomen monierten in einem offenen Brief, dass für die Berechnungen der Auswirkungen unrealistische Annahmen und nicht die tatsächlichen Vereinbarungen herangezogen wurden.
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Die EU-Kommission hat eine Folgenabschätzung zum Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten vorgelegt. Im umfangreichen Gutachten der London School of Economics (LSE) modellieren die Autoren die Auswirkungen des Abkommens auf verschiedene Wirtschaftsbereiche. Die europäische Agrarwirtschaft könnte laut EU-Kommission insgesamt von sinkenden Einfuhrzöllen nach Südamerika profitieren. Das Gutachten zeigt aber, dass vor allem der Druck auf die Rindfleisch- und Zuckermärkte zunehmen könnte. Die Rindfleischlieferungen aus den Mercosurstaaten würden demnach um bis zu 64% zulegen, während die Erzeugung in der EU um 1,2% schrumpfen könnte. Zu den Gewinnern zählen Milchviehhalter. Die Analysten rechnen mit einem Wachstum des Exports von Milchprodukten zwischen 91 und 121%.
Die Bürgerbeauftragte der EU hat die Arbeit der britischen Wissenschaftler öffentlich kritisiert. Die EU-Kommission hätte die Berechnungen zu spät eingereicht. Die Verhandlungen zum Abkommen sind abgeschlossen. Das bemängelt auch die österreichische Agrarministerin Elisabeth Köstinger. Gegenüber aiz.info sagte sie: „Die Folgenabschätzung hätte schon viel früher vorliegen müssen. Eine Importsteigerung bei Rindfleisch von 30 bis 64% wäre eine Katastrophe.“ Eine Reihe europäischer Ökonomen monierten in einem offenen Brief, dass für die Berechnungen der Auswirkungen unrealistische Annahmen und nicht die tatsächlichen Vereinbarungen herangezogen wurden.