Biogasanlagen produzieren nicht nur Methan. Rund die Hälfte des entstehenden Rohbiogases ist Kohlendioxid (CO2). Will der Anlagenbetreiber aufbereitetes Biogas (Biomethan genannt) ins Erdgasnetz einspeisen, muss er das CO2 vorher abtrennen. Ein neues Verfahren könnte diesen Schritt überflüssig machen: Mithilfe einer mikrobiellen Elektrosynthese könnte das CO2 in Methan umgewandelt werden.
Hierbei nehmen spezielle „elektroaktive“ Mikroorganismen Elektronen von einer Kathode auf und wandeln damit CO2 zu verschiedenen chemischen Produkten wie z.B. Methan um. Als Elektronenquelle kann elektrischer Strom aus erneuerbaren Energien dienen. Beim Projekt MIKE („Methanisierung von CO2 aus Biogas mittels mikrobieller Elektrosynthese“) wollen Wissenschaftler des Dechema-Forschungsinstituts aus Frankfurt (Main) Überschussstrom aus Solar- oder Windkraftanlagen nutzen. Mit dem Verfahren möchten die Projektpartner nicht nur die Methanproduktion der Biogas-anlage steigern, sondern auch die Stromüberschüsse chemisch speichern.