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Milch, Holz und Torf

Lesezeit: 3 Minuten

Milch oder Forst – Markus Pvoliväli kann sich nicht entscheiden, was ihm mehr Spaß macht.


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Viele finnische Bauern sind parallel Land- und Forstwirte. Wenn man das im größeren Stil sehen will, muss man zu Markus Pvoliväli in der Landschaft Südösterbotten. Der 52-jährige trägt permanent sein Bluetooth-Headset und telefoniert ständig. Dazwischen beantwortet er unsere Fragen. Er hat den Familienbetrieb 1988 mit acht Kühen übernommen und seitdem ehrgeizig erweitert. Heute melken sie 300 Kühe und betreiben ein Forstlohnunternehmen mit zwei Ponsse Harvestern, einem Forwarder von Logset sowie einem zweiten von John Deere. Alle Maschinen aus finnischer Produktion, versteht sich.


Zum Betrieb gehören 250 ha Acker- und Grasland sowie 200 ha Wald. Zwei der drei Söhne arbeiten bereits mit. Einige der Mitarbeiter im Lohnunternehmen sind selbst Landwirte und fahren im Winter die Forstmaschinen.


Ein weiterer Betriebszweig ist der Torf. Eine Spezialität dieser Region. Die 70 ha große Fläche war vorher sumpfiger Wald. Nach dem Trockenlegen im Jahr 1997 startete der Betrieb hier den Torfabbau. Das meiste Material geht in ein Kraftwerk. Das Kraftwerk bezahlt nach Energie und Feuchte. Im Jahr liefert Markus Pvoliväli rund 50 Megawattstunden (MWh). Ursprünglich war der Torf 2 m mächtig, jetzt ist noch etwa ein halber Meter übrig. In drei Jahren wird hier Grünland entstehen.


Nachhaltiger Unternehmer


Generell steht Markus Pvoliväli der Ausbeutung der Natur aber eher kritisch gegenüber. In seinen Wäldern verzichtet er auf Kahlschläge und bemüht sich um nachhaltige Wirtschaft. Einige Bestände sind 200 Jahre alt. Das ist hier eher selten.


Sein Forstgeschäft will Markus Pvoliväli möglichst noch ausbauen. Wenn möglich, möchte er seine Maschinen gerne im Zweischichtbetrieb laufen lassen, oft fehlen ihm aber gute Fahrer dazu. Eventuell schafft er auch ein Pflanzgerät für den Bagger an. Damit kann er dann kleine Forstpflanzen mit Ballen setzen. Das hat er bisher noch nicht im Angebot. Wir fragen Markus Pvoliväli, für welchen seiner beiden Betriebszweige er mehr brennt: Forstunternehmen oder Milch? Er macht da keinen Unterschied: „Ich will beides möglichst professionell machen und weiterwachsen.“ Da ist er ehrgeizig. Den Stalldurchschnitt seiner Canadian Holsteins gibt es mit derzeit 12000 l an, 14000 bis 15000 l möchte der ehrgeizige Landwirt erreichen. Lohnt sich der Aufwand der Höchstleistung unter den schwierigen Klimabedingungen überhaupt, wollen wir wissen. Seine genauen Kosten rückt Markus Pvoliväli nicht raus. Allerdings sagt er auch, dass er 8 Cent/l Milch Zuschuss für das Wirtschaften im Norden bekommt. Damit kann man dann schon einiges anfangen.

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