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Mist für die Enkelkinder

Lesezeit: 3 Minuten

Humus macht Erträge. Aber wer macht Humus? Das hat Robert Küppers herausgefunden.


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Rindermist und Komposte sind für den Boden richtig klasse. Und Gülle auch. „Klar“, sagt Robert Küppers, „denn Wirtschaftsdünger sind humusmehrend.“ Im Gegensatz zu Mineraldüngern enthalten sie Kohlenstoff.


Da in der heimischen Ackerbauregion Köln-Aachen kaum Vieh steht, schaffen LKW Gülle, Gärsubstrat und Mist aus den viehstarken Regionen zum Feld. Doch als Humusmacher eignen sich nicht alle Wirtschaftsdünger gleich gut, weiß Küppers. Er hat in seiner Bachelorarbeit untersucht, wie sich die verschiedenen Wirtschaftsdünger auf den Humus im Boden auswirken. Nun weiß er, wie er nachhaltig düngt.


Mist ist mehr wert.

Humus ist ein echter Bodenaufwerter. Er macht den Boden krümelig und stabil, damit die Wurzeln genug Licht, Platz und Wasser haben. Gleichzeitig schützt er Nährstoffe vor der Auswaschung, sodass Pflanzen diese auch noch Monate später nutzen können. Um Humus im Boden aufzubauen, muss organische Masse aufs Feld. Nur die Nährstoffe der Wirtschaftsdünger zu beachten, findet Küppers falsch: „Gülle und Mist sind doch viel mehr wert.“ Auch die Humuswirkung des Kohlenstoffs müsse man im Blick haben.


Um den Humuswert von Wirtschaftsdüngern zu belegen, untersuchte er 13 verschiedene Dünger. Neben Schweinegülle und Hühnermist schleppte Küppers auch Eimer mit Exoten wie Champost und Biomüll ins Labor. Dort zerkleinerte er die Proben mittels Sieb und Ultraschall, denn nur Stückchen ab 2 mm konnte er analysieren und somit genau nachweisen, wie viel Humus die Dünger für den Boden liefern. Küppers weiß jetzt:


  • Gülle und Gärreste versorgten den Boden gut mit Nährstoffen und
  • Rindermist, Champost und Kompost erzielten die beste Humuswirkung.


Kompost in Kombi:

Einige Landwirte aus Küppers Region sind schon auf dem Humustrip. Sie bekommen Wirtschaftsdünger geliefert. Umsonst. „Das machen aber nicht alle“, weiß Küppers. Schließlich düngt Mineraldünger genauer. Also rät der Masterabsolvent zu einem Kompromiss: „Humuswirtschaft geht am besten in Kombi mit einer Nährstoffdüngung. Zum Beispiel Kompost plus ein wenig Mineraldünger.“ Die Nährstoffe sind Futter für Mikroorganismen, die Kohlenstoff, z.B. aus Kompost, zu Humus umsetzen.


Bei Hackfrüchten bieten sich zu Kompost Zwischenfrüchte über Winter an. „Dann ist eine zeitverzögerte Nährstofflieferung aus dem Kompost nicht schlimm“, findet Küppers.


Ernte von der Substanz:

Humusauf- und -abbau dauert lange, der Boden reagiert erst nach Jahrzehnten. „Wenn wir nicht aufpassen, zehren wir von der Substanz der nächsten Generationen“, sagt Küppers. Dem Trend zu Hackfrüchten in seiner Heimat sieht er mit Unbehagen entgegen. Zuckerrüben und Kartoffeln gedeihen prächtig, aber Küppers weiß: „Hackfrüchte sind wahre Humuskiller.“


Neben Hackfrüchten zehrt nun auch die neue Düngereform am Boden. Hohe Erträge will Küppers aber weiterhin ernten. Umso wichtiger sei es, den Humus jetzt anzupacken. Küppers weiß, dass N, P und K aus Wirtschaftsdüngern im Vergleich zu Mineraldünger teurer sind. Doch den Kohlenstoff gibt es gratis obendrauf. „Und das Geld ist auf dem Sparkonto für die Enkel“, erinnert er. Hanne Honerlagen

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