Thomas Ostendorf ist ein Entertainer mit Bodenhaftung. Wenn der 40-jährige Schweinehalter aus dem westfälischen Ochtrup seine 350 Sauen füttert oder kontrolliert, ist er häufig gleichzeitig in den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter aktiv. „Wir müssen genau dann berichten, wenn‘s passiert – und nicht, wenn wir abends auf dem Sofa sitzen“, betont Ostendorf.
So informiert er zum Beispiel mit Fotos und kurzen Texten live von den Arbeitsschritten beim Reinigen eines Ferkelaufzuchtabteils. Oder er meldet sich zu Wort, wenn das Kilo Schweinenackenbraten für nur 2,50 € „verramscht“ wird. „Auf Twitter kann ich kurz und knapp Stellung nehmen“, nennt der Landwirt den Vorzug des Kurznachrichtendienstes, bei dem pro Nachricht maximal 140 Zeichen erlaubt sind.
Vorteilhaft findet er zudem, dass auf Twitter viele Journalisten und Meinungsmacher aktiv sind. So war es auch kein Zufall, dass der Kontakt zu Foodwatch im Frühsommer 2015 über Twitter zustande kam. Weil 140 Zeichen für die Diskussion nicht ausreichten, lud Ostendorf die selbst ernannten Essens-Retter auf seinen Betrieb ein.
Ein halbes Jahr später saßen er, Bernhard Barkmann, Agrarblogger und Schweinemäster aus dem Emsland sowie zwei Vertreter von Foodwatch gemeinsam in einer Runde am Küchentisch der Familie Ostendorf. „Man muss sich auf die Leute einlassen“, unterstreicht der Landwirt, „man darf aber auch nicht zu viel von einem Tag erwarten.“
Stallfenster, Messebesuche, Fernsehsendungen: Weitere Infos zur Öffentlichkeitsarbeit von Thomas Ostendorf lesen Sie im Spezialprogramm Schweinehaltung ab Seite S28 oder unter www.topagrar.com/heft+