Wer sich auf Moorstandorten als Junglandwirtin oder Junglandwirt derzeit Gedanken über die Hofübernahme macht, ist nicht zu beneiden. Denn der Klimawandel nimmt spürbar an Fahrt auf und somit steigt der gesellschaftliche Druck, mehr Moore zu vernässen. Dass diese wiedervernässten Moore im landwirtschaftlichen Sektor am effektivsten zum Klimaschutz beitragen können, ist längst Konsens (siehe Beitrag ab Seite 50).
Auch die Politik treibt das Thema voran: Modellbeispiele zeigen, dass die Wiedervernässung tatsächlich funktioniert. Die Ansätze für neue Nutzungsformen der nassen Flächen reichen von Dämmstoffanbau bis zu Photovoltaikanlagen.
Im Gegensatz zur theoretischen Einigkeit hakt es in der praktischen Umsetzung aber noch gewaltig. Offene Fragen sind z.B.: Welche Flächen eignen sich zur Wiedervernässung? Was passiert mit der Infrastruktur einer wiedervernässten Moorregion? Welche Art von Vernässung ist umsetzbar? Wo soll das Wasser herkommen? Welche Folgen hat der Umwandlungsprozess für die Bewirtschafter? Wer entschädigt für den Mehraufwand und den Wertverlust? Was wird aus den vor- und nachgelagerten Bereichen, wie z.B. den Molkereien?
Letztlich wirkt Wiedervernässung langfristig. Die Heimat der Menschen dort, die Grundlagen der Hausbesitzer und ansässigen Firmen wird in Teilen verloren gehen. Doch vor allem treibt die Landwirtinnen und Landwirte derzeit eine große, kaum auszuhaltende Unsicherheit um. Lohnt es sich noch, die nächste Investition im Betrieb zu tätigen? Oder ist es besser, sich woanders etwas aufzubauen?
Die Moorbauern brauchen jetzt schnell ehrliche Antworten. Die Zeit drängt! Da ist es gut, dass das niedersächsische Landvolk die Initiative ergreift und eine Strategie für die Umsetzung fordert. Es reicht seitens der Politik allerdings nicht, auf die (noch) vollen Fördertöpfe zu verweisen. Wichtig ist nun, mit der Landwirtschaft Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Denn die Landwirtinnen und Landwirte kennen ihre Region und ihre Flächen am besten.
Fest steht: Das Moor wiederzuvernässen wird ähnlich anstrengend, wie es trocken zu legen. Dieser immense Kraftakt braucht Zeit, Geld und Mut. Doch damals wie heute dient solch ein Vorhaben der gesamten Gesellschaft. Das muss sich auch in der finanziellen Entschädigung widerspiegeln. Damit landwirtschaftliche Betriebe bestenfalls auch in den Moorregionen eine Zukunft haben.
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Wer sich auf Moorstandorten als Junglandwirtin oder Junglandwirt derzeit Gedanken über die Hofübernahme macht, ist nicht zu beneiden. Denn der Klimawandel nimmt spürbar an Fahrt auf und somit steigt der gesellschaftliche Druck, mehr Moore zu vernässen. Dass diese wiedervernässten Moore im landwirtschaftlichen Sektor am effektivsten zum Klimaschutz beitragen können, ist längst Konsens (siehe Beitrag ab Seite 50).
Auch die Politik treibt das Thema voran: Modellbeispiele zeigen, dass die Wiedervernässung tatsächlich funktioniert. Die Ansätze für neue Nutzungsformen der nassen Flächen reichen von Dämmstoffanbau bis zu Photovoltaikanlagen.
Im Gegensatz zur theoretischen Einigkeit hakt es in der praktischen Umsetzung aber noch gewaltig. Offene Fragen sind z.B.: Welche Flächen eignen sich zur Wiedervernässung? Was passiert mit der Infrastruktur einer wiedervernässten Moorregion? Welche Art von Vernässung ist umsetzbar? Wo soll das Wasser herkommen? Welche Folgen hat der Umwandlungsprozess für die Bewirtschafter? Wer entschädigt für den Mehraufwand und den Wertverlust? Was wird aus den vor- und nachgelagerten Bereichen, wie z.B. den Molkereien?
Letztlich wirkt Wiedervernässung langfristig. Die Heimat der Menschen dort, die Grundlagen der Hausbesitzer und ansässigen Firmen wird in Teilen verloren gehen. Doch vor allem treibt die Landwirtinnen und Landwirte derzeit eine große, kaum auszuhaltende Unsicherheit um. Lohnt es sich noch, die nächste Investition im Betrieb zu tätigen? Oder ist es besser, sich woanders etwas aufzubauen?
Die Moorbauern brauchen jetzt schnell ehrliche Antworten. Die Zeit drängt! Da ist es gut, dass das niedersächsische Landvolk die Initiative ergreift und eine Strategie für die Umsetzung fordert. Es reicht seitens der Politik allerdings nicht, auf die (noch) vollen Fördertöpfe zu verweisen. Wichtig ist nun, mit der Landwirtschaft Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Denn die Landwirtinnen und Landwirte kennen ihre Region und ihre Flächen am besten.
Fest steht: Das Moor wiederzuvernässen wird ähnlich anstrengend, wie es trocken zu legen. Dieser immense Kraftakt braucht Zeit, Geld und Mut. Doch damals wie heute dient solch ein Vorhaben der gesamten Gesellschaft. Das muss sich auch in der finanziellen Entschädigung widerspiegeln. Damit landwirtschaftliche Betriebe bestenfalls auch in den Moorregionen eine Zukunft haben.