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Neue Bäuerinnen hat das Land

Lesezeit: 3 Minuten

Mitte Oktober ist es so weit, der Bauernverband wählt seinen Präsidenten neu. Joachim Rukwied wird es wohl machen. Guter Mann, es sei ihm gegönnt. Eine gute Frau hätte es Anfang des Jahres immerhin an die Spitze des Westfälisch-Lippischen Bauernverbandes schaffen können: Susanne Schulze Bockeloh. Studierte Landwirtin, 100-Hektar-Ackerbau, hohe Medienkompetenz. Aber: eine Frau. Ich finde, nicht Susanne Schulze Bockeloh hat da was verpasst, sondern die deutsche Landwirtschaft: Die Chance, sich für die Zukunft breiter aufzustellen.


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Ich bin Redakteurin bei EMMA, „Schöner-leben-Tipps“ gibt es bei uns nicht. Doch um ein besseres Leben geht es uns sehr wohl. Vor allem für Frauen. Und wir schreiben über Frauen, die etwas reißen. So geschehen über die Landwirtinnen in Deutschland in unserer Juli-/August-Ausgabe. Mit Dutzenden von ihnen habe ich gesprochen, von der Schweinebäuerin, über die Präsidentin der Landfrauen, bis hin zur Ministerin. Und mit Susanne Schulze Bockeloh, die neben Fachkompetenz auch echt Humor hat.


Erlebt habe ich Frauen, die gut ausgebildet und fest entschlossen für die Zukunft ihrer Höfe, ja für die Zukunft der Landwirtschaft kämpfen. Die offen sind für Reformen und neue Geschäftszweige. Und die erfolgreich sind. Mangelnde Solidarität, die Frauen immer nachgesagt wird, kann man Landwirtinnen wahrlich nicht vorwerfen. Gut vernetzt, verbünden sie sich quer durch Deutschland und sehen in „ihrer“ Landwirtschaft eine große Zukunft. Ihr Joker: Sich verbinden zu können – und zu wollen. Egal, ob konventionell oder bio.


Und warum können sie das so gut? Weil das eine der Hauptaufgaben von Frauen auf einem Bauernhof ist. Weil Bauernhöfe Familienbetriebe sind. Mal ehrlich: Wer hat den Hof, das Haus, die Kinder und die Altenteiler im Blick? Wer übernimmt oft die Buchführung? Wer engagiert sich im Dorf, öffnet den Hof für Kita-Gruppen und schlägt mit Leichtigkeit die Brücke zum Verbraucher? Wer hält den Laden wirklich zusammen? Es heißt: „Wenn es in der Familie nicht funktioniert, dann sieht es der Landwirt beim Jahresabschluss.“


Und noch etwas ändert sich: das Mann-Sein. Ich Chef, Du Kinder und Küche, läuft nicht mehr. Auch viele Männer ticken mittlerweile anders. Sie wollen Vater-sein, und zwar mittendrin, statt nur dabei. Sie finden es super, wenn ihre Frau auch beruflich voll im Leben steht. Sie schlafen nicht mehr schlecht, wenn ihre Frau mehr Geld verdient als sie selbst – sie schlafen sogar besser. Weil es die Familie absichert und Druck nimmt. Sich breiter aufzustellen, bedeutet sich abzusichern.


Ich finde: Wir brauchen Euch Landwirtinnen! Zum Glück seid Ihr schon da. Es wäre gut, wenn auch der Deutsche Bauernverband das bei seinen Wahlen im Oktober berücksichtigen könnte.

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