Herr Schaaf hat in etlichen Fällen recht. 100%igen Hochwasserschutz gibt es nicht. Wenn er aber auf die Landwirtschaft zu sprechen kommt und typische Schlagwörter wie ‚industrielle Landwirtschaft‘, ‚Monokulturen‘ und ‚Rückhaltefläche‘ nutzt, zeigt er, dass er von Landwirtschaft nicht viel versteht. Er läuft nur dem allgemeinen „Mainstream“ der Ökoverbände hinterher. Besonders die Überschwemmung von Simbach am Inn ist eher ein Fall von siedlungswasserwirtschaftlichen Planungsfehlern. Herr Schaaf sollte bedenken, wem er den schwarzen Peter zuschiebt. Der einzelne Landwirt ist nicht der richtige Adressat. Wer hat denn die Landwirte dazu gedrängt immer größere Flächen zu bewirtschaften? Wer plädierte für Flurbereinigung und effizientere Feldbewirtschaftung, ausgerichtet auf die höchsten Erträge, begradigte Bachläufe und ausgeräumte Flure? Es waren „Experten“ und „Fachleute“ seinesgleichen. Ausbaden muss diesen ökologischen und ökonomischen Wahnsinn jetzt der kleine Bauer. Die Schuldigen sind in den Augen der meisten Bürger – dessen Meinungsbildung durch grüne „Ökoterroristen“ beeinflusst wird – die Bauern. Mit vollen Bäuchen und im Wohlstand schwimmend ist es schließlich ein leichtes, den „dummen Bauern“ zu kritisieren. Wenn Herr Schaaf nach Ursachen sucht, dann sollte er zuerst vor seiner eigenen Haustüre kehren und die Verhältnisse richtig rücken. Erst dann kann man ernsthaft zusammenarbeiten und nach Abhilfe suchen. Es ist wichtig, dass man sich auf Augenhöhe trifft. Alles andere passt nicht!
Gerhard Steffek, 83123 Amerang