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(Noch) Mehr Wissenschaft wagen!

Lesezeit: 2 Minuten

Tun wir genug, um in Landwirtschaft und Ernährung nachhaltigen Fortschritt zu ermöglichen? Ich habe da meine Zweifel!


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Fangen wir mit dem Smartphone in unserer Tasche an. Es ersetzt heute Fotoapparat, Kamera und Album, Briefe und Zeitungen, Radio und Fernsehen, CD-Spieler und Telefon, Diktiergerät und Wecker, Landkarten und Adresskartei. Noch ist es nicht das wichtigste Betriebsmittel der Landwirte. Aber es zeigt sehr gut, was die Digitalisierung ausmacht. Niemand möchte diesen Fortschritt missen. Dass damit die Privatsphäre abgeschafft wird und niemand die technischen Grundlagen der Smartphones versteht, wird ausgeblendet.


Was legitimiert dann die grimmige Empörung einiger gesellschaftlicher Gruppen, der Land- und Ernährungswirtschaft eine vergleichbare zukunftsgerichtete Weiterentwicklung zu verwehren?


Ich habe dazu drei Thesen:


  • These 1: Fortschritt nützt Mensch und Natur. Stattdessen: Natur statt Mensch? Es ist löblich, dass sich die Deutschen für Insekten und Unkräuter einsetzen. Tatsächlich gibt es ohne Umweltschutz keine Zukunft. Aber das neue Interesse an Ökologie darf nicht auf Kosten der Versorgung mit qualitativ hochwertigen, sicheren und bezahlbaren Nahrungsmitteln gehen. Das gilt erst recht für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, die unsere Bedenken und Technologiekritik als Luxusdiskussion wahrnimmt.
  • These 2: Fortschritt überrascht. Er ist weder kalkulierbar, noch lässt er sich erzwingen. Stattdessen: Heile Welt von gestern statt Offenheit für Neues? Wollen die Vertreter der Agrarwende wirklich zurück in die Vergangenheit? Eine Idylle mit den Rübensorten und Rinderrassen von 1790 und den hygienischen Verhältnissen dieser Zeit? Fast überall werden Technisierung und Digitalisierung gefeiert, ist die arbeitsteilige und fachübergreifende Effizienzsteigerung Standard. Nur der Bauernhof soll weiter das kitschige Bild früherer Margarinereklame bedienen. Das hilft niemandem – am wenigsten der Natur. Landwirte sind keine Komparsen in einer Museumslandschaft.
  • These 3: Fortschritt braucht Freiheit, um sich zu entfalten. Stattdessen: Verbote statt Vielfalt? Klimawandel, ökologische Anforderungen, hohe Qualitätsstandards, Bevölkerungswachstum – die moderne Landwirtschaft muss viele Probleme meistern. Gefragt ist ein neues Denken, das moderne Technik und Erkenntnisse der Forschung einbezieht. Auch neue Züchtungstechniken und chemischer Pflanzenschutz haben da ihre Berechtigung. Bei ihrer Bewertung sollten wissenschaftliche Maßstäbe gelten. Das Beispiel Glyphosat zeigt, wie schwierig es ist, diese gegen manche Werturteile und Verbotsdenken aufrechtzuerhalten.


Problem erkannt, Problem gebannt? Ein Smartphone-ähnlicher Problemlöser für die Streitfragen der Agrarwirtschaft ist leider nicht in Sicht. Deshalb bleibt der wissenschaftliche Ansatz die beste Lösung. Hier ist Kommunikation nötig.

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