Immer wieder ärgere ich mich über die Berichterstattung mit Überschriften wie: „Biobetriebe wirtschaften rentabel“ oder „Gewinne steigen im Wirtschaftsjahr 16/17“ usw. Ich als Biolandwirt sehe genau, dass der Systemfehler weitergelebt und verfolgt wird, dass der Landwirt am Tropf der Subventionen hängt und davon abhängig ist.
Speziell wir Biobauern erhalten erheblichen Zuschuss aus öffentlichen Kassen. Warum muss das so sein? Warum darf ich meine Kosten nicht auf meine erzeugten Produkte umlegen und dann meine Rechnung schreiben? Warum muss ich mit dem Vorwurf „Subventionsempfänger“ leben, was mir meine Arbeitskollegen immer wieder vorhalten? Warum wird nicht doch die Landwirtschaft im „Kleinen“ gefördert und der Strukturwandel aufgehalten?
Auch die nachgelagerten Bereiche wie Landmaschinen- oder Landhandel werden den Strukturwandel nicht unbeschadet überstehen. Wo bleiben denn die kleinen Kreisläufe, welche die Volkswirtschaft auszeichnen hinsichtlich Stabilität und Diversität in jeglicher Hinsicht?
Was ist denn das grundlegende, elementare Fundament der Volkswirtschaft? Die paar Superreichen und Großkonzerne? Nur mal ein Beispiel: Wenn von 100 Bauern jeder einen Schlepper kauft und durch den Strukturwandel nur noch 10 Bauern übrig bleiben, raten Sie mal, wie viele Schlepper dann noch verkauft werden.
Darum sind Politik und das Großkapital die größte Bedrohung des Volkes. Das zeigt auch der Landraub in Ostdeutschland.
Herbert Pickel, 96172 Mühlhausen, Bayern