Rund 9 % der Fleischrinderbestände in Baden-Württemberg sind mit dem Erreger der Paratuberkulose infiziert. Das zeigen Blutuntersuchungen, die der Rindergesundheitsdienst (RGD) in Aulendorf von 2014 bis 2017 in 129 Beständen durchgeführt hat.
Unter den positiven Herden waren mit etwa 22 % auffällig viele Limousinbetriebe. Alle anderen Rassen waren deutlich weniger von der gefürchteten Erkrankung betroffen. Da die Einschleppung meist durch Tierzukauf erfolgt, könnte der hohe Zuchtdruck bei Limou-sin für die starke Durchseuchung verantwortlich sein, vermutet RGD-Leiter Dr. Hans-Jürgen Seeger. „Die Rasse muss nicht unbedingt anfälliger sein als andere.“
Er plädiert für ein freiwilliges Bekämpfungsprogramm und empfiehlt Fleischrinderhaltern, alle Tiere über 24 Monate untersuchen zu lassen. Dazu könne man das Blut der BHV1-Proben heranziehen. Die erste Untersuchung bezahlt die Tierseuchenkasse.