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topplus Reportage

Per eBay zum Großgrundbesitz

Lesezeit: 2 Minuten

Im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven ist die B.H. Holding auf großer Einkaufstour.


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Wie finanzstarke Investoren auch ohne Share Deal bei der derzeitigen Rechtslage an große Flächen kommen, zeigt die B.H. Holding. Sie kauft u.a. im Landkreis Cuxhaven seit 2012 ständig Flächen, mittlerweile sollen es rund 1500 ha sein, erzählen uns Landwirte aus der Region bei einem Ortstermin. Hinter der B.H. Holding steht Benjamin Heinig. Er ist der Sohn von Stefan Heinig, der u.a. den Bekleidungshandel „Kik“ gründete und Eigentümer von „tedi“ ist. Geschätztes Vermögen laut „manager magazin“: rund 600 Mio. €.


Als Käufer tritt für die B.H. Holding die Wachholzer Land- und Forstwirtschaft Verwaltungs GmbH & Co. KG in Beverstedt bei Bremerhaven auf. Über Anzeigen in der örtlichen Presse, eBay-Kleinanzeigen oder direkte Anschreiben empfiehlt sich die Gesellschaft als „dynamischer“ Partner und bietet u.a. eine Rückpacht an.


Kreis ist machtlos


Nicht nur die örtlichen Landwirte, sondern auch die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) sehen die Flächenkonzentration mit großer Sorge. Dem Kreis oder den Grundstücksverkehrsausschüssen könne man aber keine Vorwürfe machen, meint der Geschäftsstellenleiter der NLG in Bremerhaven, Kai Letzner. Sie versuchten die Möglichkeiten des Grundstückverkehrsrechts anzuwenden. Doch die Holding kaufe teils Größeneinheiten, die für die Landwirte schlicht nicht bezahlbar seien. Das Vorkaufsrecht darf die NLG aber erst ausüben, wenn ein Landwirt in den bestehenden Vertrag einsteigt. Immerhin hat das Amtsgericht Geestland kürzlich in einem Fall das Vorkaufsrecht der NLG bestätigt, als sich ein Landwirt als Käufer fand. Die Richter gingen davon aus, dass die Holding die Flächen nicht zum Ausbau oder Neustart einer Bodenbewirtschaftung gekauft habe, sondern zur Finanzanlage. Vermutlich geht es jetzt in die zweite Instanz. Auf Anfrage von top agrar gibt sich die Holding verschlossen: Für eine Beantwortung der Fragen stehe man leider nicht zur Verfügung, heißt es.


Die aktiven Landwirte in der Milchviehregion fürchten nun, dass der Investor weiter Flächen kauft und es noch schwieriger wird, auf dem freien Pachtmarkt Flächen zu finden. Das bittere Fazit eines Beraters: „Land als Kapitalanlage könnte sich hier tatsächlich lohnen. Bei einem Pachtniveau von rund 500 €/ha und einem Kaufpreis von 22000 € ergibt sich grob eine Verzinsung von zwei Prozent.“ ▶


Gesa Harms

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