Den Milchwerken Berchtesgadener Land Chiemgau eG in Piding, unan-gefochtener Spitzenreiter bei den Milchauszahlungspreisen in Deutschland, machen die steigenden Milchanlieferungen schwer zu schaffen. „Unsere Molkerei steht kurz vor dem Kollaps“, warnte Geschäftsführer Bernhard Pointner in einem Anfang März veröffentlichten Rundschreiben.
Laut Pointner haben die Bauern die Milchmenge zuletzt um 11% gesteigert. Weil es für diese Milch keine Absatzmärkte gebe, könne man sie nur am Spotmarkt für 17 Cent abzüglich 2 Cent Erfassungskosten „loswerden“. Diese Übermilch belaste die ganze Molkerei und alle Landwirte der Genossenschaft. „Geht diese Entwicklung so weiter, sind wir gezwungen, die Milchpreise in Kürze sehr deutlich abzusenken“, kündigte der Geschäftsführer an. Er bat die Lieferanten, die Kälber mit Vollmilch zu tränken und Ställe nicht mehr überzubelegen.
Piding zahlte im Februar erstmal gesplittete Preise für konventionelle Milch (34,9 Cent) und Bergbauernmilch (35,9 Cent, jeweils bei 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß, inkl. S-Zuschlag).