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Profitabler Puffer für das Flatdeck

Lesezeit: 3 Minuten

Arnold Reichel mästet 20% seiner erzeugten Ferkel selbst. Das ist für alle Marktpartner ein Gewinn.


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Als Arnold Reichel vor zehn Jahren seinen Sauenbestand von 100 auf 250 Tiere erweiterte, nutzte er seinen damals bereits 15 Jahre alten Maststall mit 450 Plätzen weiter. Heute sind diese Mastabteile für den Schweinehalter im hohenlohischen Heiligenbronn wichtiger denn je.


Er fährt seine Sauenherde aus 30% Multigene-Plus und 70% Danzucht im 3-Wochen-Rhythmus und verkauft alle zwei Wochen eine Ferkelpartie mit 180 bis 200 Tieren über die EG SüdostBayern an einen fest zugeordneten Mastbetrieb.


Weil Reichel etwa 20% seiner Ferkel selbst mästet, kann er die Gruppengröße exakt auf die Abteilgröße seines Abnehmers abstimmen und sehr homogene Verkaufsgruppen hinsichtlich Gewicht und Alter zusammenstellen.


Keine Abzugsferkel:

„In den Verkaufs-partien sind praktisch keine Abzugsferkel, weil wir Tiere mit Mängeln sehr gewissenhaft aussortieren“, erläutert der staatlich geprüfte Techniker für Agrarwirtschaft und Landbau. Auf den ausgehandelten Grundpreis erhält er für alle Tiere die Mengen-, Qualitäts-, Gewichts- und Impfzuschläge (gegen Mykoplasmen, Circo-Virus und PRRS).


Den größten Vorteil des Maststalls sieht Reichel darin, dass er Druck aus dem Flatdeck nimmt. Er fährt die Kammern nach jedem Durchgang leer und stallt die restlichen Ferkel in den Maststall um. „So können wir alle Abteile regelmäßig waschen und desinfizieren“, erläutert der Landwirt.


Über 60% MFA:

Den Maststall mit zwei Kammern und Buchten mit 20 bis 22 Plätzen belegt er kontinuierlich. Trotzdem erzielen die aussortierten Tiere, die er flüssig mit 70% CCM in der Ration füttert, 750 g Tageszunahmen bei sehr guten Schlachtkörperqualitäten.


Reichel verkauft seine Mastschweine über einen Händler an Schlachthöfe im österreichischen Graz und Klagenfurt. „Im Durchschnitt erreichen unsere Tiere dort Muskelfleischanteile (MFA) von 61 bis 63 %, was in Deutschland Werten von 60 bis 61,5 % entspricht“, gibt der Landwirt die Ergebnisse wieder.


Er hat wegen des weiten Transportweges hohe Vermarktungskosten. Dafür honorieren seine Abnehmer die hohen MFA-Werte und bieten einen weiten Korridor für den optimalen Gewichtsbereich, in dem es keine Abzüge gibt.


Stellt Reichel den vergleichsweise hohen Erlös für seine Schlachttiere den niedrigen Preisen für Resteferkel gegenüber, dann macht sich deren Ausmast aus seiner Sicht gut bezahlt. „Wenn ich diese Tiere als Ferkel vermarkten würde, hätte ich drei Viertel Kleingruppenferkel und ein Viertel Spanferkel und würde mindestens 10 € pro Tier weniger erlösen als in der Direktbeziehung“, rechnet der Schweinehalter vor.


Sein Arbeitsaufwand für die Mast ist überschaubar. Er kontrolliert die Mastschweine zweimal am Tag und verkauft alle zwei Wochen 35 bis 70 Schlachttiere. „Mit einer Stunde pro Mastplatz und Jahr komme ich hin“, kalkuliert Reichel seinen Arbeitsaufwand.


Die aktuelle Situation lässt dem Landwirt zwei Entwicklungspfade: den Bau weiterer Mastplätze bis hin zum geschlossenen System oder den Ausbau der Sauenhaltung. -do-

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