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Zum Thema des Monats: „Was tut eigentlich Minister Schmidt?“, 10/2016, Seite 3.

Raus aus der Defensive!

Lesezeit: 4 Minuten

Dem Kommentar von Dr. Schulze Pals kann ich in vollem Umfang zustimmen. Die Frage, welche Landwirtschaft wir in Deutschland und auch in Europa wollen, bewegt meiner Wahrnehmung nach eine große Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebsleiter. Insofern muss auch die Berufsvertretung, der DBV endlich aus der Deckung kommen.


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Erste Ansätze liegen mit den Vorschlägen zu einer Überarbeitung der Grundstücksgesetze von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt auf dem Tisch. Diese gilt es mit den Fragen der Tierhaltung und der Privilegierung landwirtschaftlicher Betriebe im Rahmen gewisser Größenordnungen zu verknüpfen (Leitbild). Alle diese Teilaspekte müssen zur Beantwortung der Frage einer zukunftsfähigen Gestaltung des ländlichen Raumes einbezogen werden, um den anhaltenden Strukturwandel zu verlangsamen.


Oberziel muss es sein, die Perspektiven für eine größere Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe zu vergrößern und auf diese Weise auch einen gesellschaftlichen Konsens zu erreichen. Auch diese Fragen könnten durch die Bundesregierung in ihrem angekündigten Grünbuch einbezogen werden, so dass auch den Landwirten eine klare Orientierung für künftige Wahlentscheidungen aufgezeigt werden könnte.


Dr. Hans-Heinrich Kasten,


38446 Wolfsburg


So ist es!


Ein schwacher Bundesagrarminister kann die Landwirtschaft und die Landwirte nicht stärken. Andere übernehmen dann das Ruder. Und so muss es sein – wenn auch nur, um aufzuzeigen, wie schwach Schmidt wirklich ist.


Die Frage, welche Landwirtschaft wir haben wollen, ist in der Tat unbeantwortet. Darum drücken sich Schmidt, der Bauernverband und viele Bauern gleichermaßen. Viele Bürger wissen hingegen genau, was für eine Landwirtschaft sie wollen. Dem müssen sich die Bauern stellen. So, wie sie sich dem Markt stellen müssen. Schließlich bilden die Bürger und Verbraucher das Ende unserer Vermarktungskette. Wollen diese ein Produkt nicht kaufen, lohnt es sich für uns Bauern auch nicht, so ein Produkt zu produzieren. Die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit ist dabei leicht zu beantworten: Wer Güter produziert, die nachgefragt und entsprechend honoriert werden (auch finanziell), der ist wettbewerbsfähig. Welchen Auflagen und Ordnungsrechten sich der Produzent stellen muss, ist dann zweitrangig. Wer entgegen der Wünsche – oder auch Träume – der Verbraucher handelt, fährt gegen die Wand. Ohne Akzeptanz keine Wirtschaft! Der Mittelweg muss dringend gefunden werden, bei dem alle die gleichen Chancen haben, glücklich zu werden. Dies zu vermitteln wäre unter anderem Aufgabe des Bundesagrarministers. Doch er tut es nicht!Detmar Kleensang, 25563 Wrist


Sie muss sich einmischen!


Wollen wir zukunftsfähige, gesellschaftlich akzeptierte Rahmenbedingungen, dürfen wir die Umweltpolitik nicht ausgrenzen! Gerade, weil die Bürger und Verbraucher die aktuelle Form der Nutztierhaltung und deren Folgen nicht mehr akzeptieren. Es ist kein Frontalangriff auf die Landwirtschaft, wenn Umweltministerin Barbara Hendricks über die Novelle des Baurechts ein demokratisches Mitspracherecht der Bürger und Kommunen einführen will. Denn so können diese mitentscheiden, was sich in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld entwickelt – oder eben nicht. Hendricks hat nicht nur das politische Recht sich einzuschalten, sie ist dazu qua Amt sogar verpflichtet. Wenn sich Landwirtschaftsminister Schmidt nicht um die Integration des Umweltschutzes in die Landwirtschaft kümmert, dann muss er eben von der Fachkollegin daran „erinnert“ werden. Gerade dann, wenn Deutschland demnächst mit drei Klageverfahren der EU konfrontiert wird: mit der Nitrat-, Wasserrahmenrichtlinie und der Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen. Die Urteile betreffen die Umwelt, wie auch die Landwirtschaft. Soll Hendricks da schweigen?


Wenn ein Politikbereich gescheitert ist, dann ist es die EU-Agrarpolitik. Jedes Jahr werden dort hohe zweistellige Milliardenbeträge hinein gepumpt und niemand ist damit zufrieden. Die Bauern meckern über die Auflagen. Umwelt-, Tier- und Verbraucherschützer über die geringe Lenkungswirkung der Maßnahmen. Nur die Industrie und die Lebensmittelkonzerne profitieren von den Geldern. Letztere bekommen die Milch und andere „Rohstoffe“ für kleines Geld, geben die sinkenden Preise aber selten an die Verbraucher weiter.


Kurioserweise wollen das alles aber die Bauern und noch weniger deren Vertreter hören. Lieber „Augen zu und durch“, lieber die Schuld bei denen suchen, die die Situation richtig beschreiben. Doch wer sich diesen Entwicklungen nicht stellt, wird irgendwann dafür die Zeche zahlen. Der Landwirtschaft fehlt nicht nur ein starker Agrarminister, sondern auch zukunftsfähige Rahmenbedingungen, die von Bürgern und Verbrauchern mitgetragen werden. Lutz Ribbe, Euronatur,53359 Rheinbach

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