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Aus dem Heft

Retten, was zu retten ist!

Lesezeit: 3 Minuten

Wir haben mit Pflanzenbau-Experten über die Folgen der Dürre gesprochen.


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Die Dürre wirkt sich massiv auf die Ernte aus. Bei der wichtigsten Getreideart Weizen liegen die durchschnittlichen Erträge mit 60 dt/ha erheblich unter dem Vorjahr (77 dt/ha). Allerdings schwanken die Einzelerträge enorm: Die Gerste brachte z.B. in Schleswig-Holstein von 15 bis 100 dt/ha. In Thüringen und Sachsen-Anhalt müssen einige Bauern Mindererträge von bis zu 50% verkraften. Kümmerliche Getreidebestände wurden oft schon vor Wochen als GPS gehäckselt.


Knüppeldick kam es auch für die Rapsanbauer: Das dritte Jahr in Folge fuhren sie teils desaströse Erträge ein. Die Gründe waren neben der Trockenheit die Nässe im Herbst, später Frost und Schäden durch Rapsglanzkäfer sowie Verticillium. Im Norden lagen die Erträge bei 1 bis 3,5 t/ha, in Sachsen-Anhalt zwischen 2 bis zu 4 t/ha.


Mais lechzt nach Wasser.

Stumpfe, grau-grüne, eingerollte Blätter und zum Teil kolbenlose Pflanzen – der Mais bereitet besonders in Futterbauregionen große Sorgen. Je geringer die Bodengüte und Tiefgründigkeit, desto ausgeprägter sind die Trockenstresssymptome. Einige kolbenlose, meist spät gesäte Bestände wurden bereits gehäckselt.


„Wer zurzeit vor der Ernte kolbenloser Bestände steht, sollte für eine gute Silagequalität auf 24 bis 26% Gesamttrockenmasse (TM) achten“, empfiehlt Norbert Erhardt, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Tau und leichter Regen verzerren den TM-Gehalt jedoch schnell. Nur wenn kein Ertragszuwachs mehr zu erwarten ist, sind Noternten sinnvoll. Am besten lässt sich trockengeschädigter Mais zusammen mit besseren Beständen einsilieren.


Doch selbst Pflanzen mit befruchteten oder teilbefruchteten Kolben reduzieren die Körner nun von oben. Fallen noch Niederschläge, können diese Bestände wieder ergrünen und Stärke einlagern. Für Pflanzen mit gut ausgebildetem Kolben gelten die normalen Häckseltermine.


Rüben – die Überlebenskünstler:

Die Rübe verkraftet Trockenheit relativ gut, doch die zusätzliche Hitze lässt den Ertrag schmilzen. Die ersten Proberodungen zeigten enorme Ertragsunterschiede zwischen den Flächen. In Sachsen-Anhalt haben die Rüben bisher kaum Rübenkörper angesetzt.


Durch die trocken-warme Witterung hat die Rübenmotte leichtes Spiel. Einzig ergiebige Niederschläge oder Beregnung würden den Schädling effektiv eindämmen. Damit steigt jedoch das bislang geringe Risiko für Blattkrankheiten. Kontrollieren Sie Ihre Flächen nach Hitzegewittern, denn ein Cercosporabefall kann in kurzer Zeit explodieren.


Kartoffelbestände fallen zusammen.

Unberegnete Bestände auf sandigen Standorten reagieren auf die Dürre mit wenigen und kleinen, eher mehligen Knollen; durch die Hitze lagern Speisekartoffeln mehr Stärke ein. Problematisch sind niedrige Unterwassergewichte und die steigende Gefahr von Durchwuchs. In Schleswig-Holstein fehlen bei Speise- und Pflanzkartoffeln rund 30 bis 40% des Ertrages.


Beregnete Flächen bringen hingegen noch einigermaßen gute Erträge. Doch die häufigen Beregnungsgänge kosten Geld und Nerven.


Immerhin: Das Krautfäulerisiko bleibt bei der Trockenheit gering. Was die Krautfäule in Schach hält, befeuert Alternaria: Für eine Infektion sind die Bedingungen günstig, denn der steigende Trockenstress der Kartoffeln kommt dem Erreger entgegen.


Ruhe bewahren bei Grünland.

Stagnierender Wuchs und verbräunte Narben lassen z.B. in Niedersachsen nach einem schlechten zweiten Schnitt den dritten und vierten ausfallen. Doch die Narben sind regenerationsfähiger als gedacht. Die ruhenden Gräser können nach ergiebigen Niederschlägen wieder austreiben. Trotzdem gewinnen tiefwurzelnde Beikräuter wie Ampfer, Löwenzahn oder Gemeine Quecke schnell die Oberhand. Planen Sie daher rechtzeitig Über- oder Nachsaaten ein, sobald der Regen sicher in Sicht ist. -fm-

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