Rumänien ist nach Polen das flächenstärkste Beitrittsland der EU und hat mit 13,9 Mio. ha genutzter Fläche nur knapp 20 % weniger LF als Deutschland. Das heißt: Von der Flächenausstattung her gesehen könnte Rumänien eigentlich eine Agrarmacht sein. Aber die rumänische Landwirtschaft schöpft derzeit ihr Poten-zial bei weitem nicht aus.
Im Marktfruchtbau liegt die Intensität und damit das Ertragsniveau nur etwa halb so hoch wie in Deutschland. 2 bis 3 Mio. ha LF sollen Schätzungen zufolge gar nicht bewirtschaftet werden.
Auch die Tierproduktion liegt am Boden. Rumänien bekam eine Milchreferenzmenge von 3,2 Mio. t zugeteilt, wovon ein Drittel Anlieferungs-Quote an Molkereien ist. Selbst diese Menge wird nicht komplett beliefert. Die übrige Referenzmenge sind Direktvermarktungs-Quoten und nationale Reserve. Damit erzeugen die rumänischen Milcherzeuger für die kommerzielle Verarbeitung nur 4 % der Menge, die in Deutschland produziert wird.
In der Schweineproduktion sieht es nicht viel besser aus. Rumänien produziert laut Landwirtschaftsministerium im Jahr etwa 370 000 t Schweinefleisch. Im Vergleich zur Erzeugung in Deutschland sind das 7 bis 8 %.
Das alles hat zur Folge, dass Rumänien einen erheblichen Teil seines Bedarfes an Milch und Schweinefleisch importieren muss. Hochrechnungen zufolge liegen die jährlichen Importmengen bei Schweinefleisch bei 200 000 und 250 000 t. Ein Drittel davon kommt aus Deutschland.