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Rumdoktern löst das Problem nicht!

Lesezeit: 2 Minuten

Die neuen Vorschläge aus Brüssel zeigen: Hier und da rumschrauben an einer Regelung bringt nichts, wenn die eigentliche Regelung das Problem ist.


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Grünlanderhalt ist wichtig. Keine Frage! Der Umbruch einer langjährigen Grünlandfläche ist aus ökologischer Sicht der Super-Gau. Nicht nur, dass erhebliche Mengen Nitrat, Lachgas und Kohlendioxid frei werden. Auch Pflanzengesellschaften und Lebensräume werden zerstört. Und trotzdem nahm die Grünlandfläche in Deutschland zwischen 1990 und 2009 um 875000 ha ab. Das entspricht in etwa der Gesamtfläche Thüringens. Als die Regeln zum Grünlandschutz eingeführt wurden, bestand demnach tatsächlich Handlungsbedarf. Seit 2013 nimmt die Grünlandfläche aber wieder leicht zu, 2016 im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise um 0,4% bzw. 17369 ha. Welche Frage sich da sehr wohl stellt: Muss der Grünlandschutz immer noch über Ver- und Gebote erfolgen?


Wenn nun die EU die Möglichkeit eröffnet, dass der Ackerstatus über regelmäßiges Pflügen erhalten werden kann, dann werden das viele auf Grenzstandorten auch tun. Schließlich müssen Pächter sonst mit Schadenersatzklagen rechnen. Und Eigentümer haben nicht nur das Recht, sondern im Sinne folgender Generationen die Pflicht, Wertverluste zu vermeiden. Sich dabei darauf verlassen, dass man nach der Dauergrünlandwerdung ohne Probleme an eine Umbruchgenehmigung kommt: Gefährlich! Das hat das EuGH-Urteil von 2014 gezeigt.


So werden ohne Not Flächen umbrochen, die sonst einfach grün geblieben wären. Ob Deutschland nun die Regelung anwendet oder nicht, macht da kaum einen Unterschied. Gepflügt wird auch, wenn alles beim Alten bleibt. Der Unterschied ist nur, dass dann auch noch eine Hauptfrucht statt direkt wieder Gras eingesät wird.


Ökologisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll ist das nicht. Wäre es da nicht an der Zeit, über einen Systemwechsel beim Grünlandschutz hin in Richtung vernünftiger Förderanreize nachzudenken, anstatt immer weiter am Ordnungsrecht rumzudoktern? Das wäre doch mal ein richtiger Reformvorschlag für die GAP nach 2020!

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