Natürlich wäre es für die Afrikaner besser, wenn sie ihre rasch wachsende Bevölkerung selbst ernähren könnten. Die Präsidentin von „Brot für die Welt“ redet jedoch von einer afrikanischen Welt, wie sie sein sollte, während die EU sie so sieht, wie sie ist.
Die Realität ist doch, dass die afrikanische Landwirtschaft die Bevölkerung heute nicht so gut ernähren kann, wie während der sogenannten Kolonialzeit! Das gilt selbst für ein reiches Ölland wie Nigeria.
Die europäischen Landwirte erzeugen Überschüsse, die auch in die afrikanischen Länder verkauft werden. Diese Exporte macht die Präsidentin von „Brot für die Welt“ verantwortlich für die Ineffizienz der afrikanischen Landwirte! Ja, glaubt sie vielleicht, dass ein Exportstopp die Lage verbessern würde? Wer hindert z. B. ein afrikanisches Land daran, ebenfalls günstige Futtermittel in Südamerika zu kaufen und bei Bedarf Schutzzölle zu erheben? Werden die Regenwälder gegen den Willen der jeweiligen Regierung abgeholzt?
So überrascht es kaum, dass die Präsidentin das Wort „Korruption“ nicht in den Mund nimmt! Die gibt es in Afrika scheinbar nicht! Die kirchliche Entwicklungshilfe darf nicht den progressiven Gutmenschen anvertraut und fehlender Sachverstand nicht durch moralische Entrüstung ersetzt werden.
Dr. Jakobus Lüttmer,
67117 Limburgerhof