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Schleppschuh statt Prallteller?

Lesezeit: 3 Minuten

Die neue Düngeverordnung bereitet vielen Praktikern Kopfzerbrechen. Sie ist so kompliziert, dass auch so manches Landwirtschafts-amt redliche Mühe bei der Umsetzung hat.


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Gleichzeitig ist der Nutzen der Verordnung umstritten. Viele Beamte und Politiker sagen hinter vorgehaltener Hand, dass die Verordnung zu pauschal gestaltet ist, um Nährstoffeinträge in Luft und Gewässer zu verhindern. Die Bauern müssen sich dennoch an die Auflagen halten. Erst umsetzen, dann hinterfragen, so die Marschroute.


Das gilt auch für die neuen Vorschriften zur Gülleausbringung. Prallteller und Schwenkverteiler darf man ab 2020 auf dem Acker nicht mehr einsetzen, ab 2025 auch nicht mehr auf Grünland. Mehr als zwei Drittel der Landwirte in Baden-Württemberg und Bayern nutzen derzeit noch diese Technik.


Viele Praktiker wollen sie sich auch künftig nicht nehmen lassen, zumindest bis 2025. Denn sie bietet klare Vorteile: Sie ist leicht handzuhaben, hat nicht viel Gewicht und ist günstiger als andere Verteilsysteme.


Jeder kann sie sich selbst leisten. Das schafft Unabhängigkeit vom Maschinenring oder Lohnunternehmer. Und die Hersteller von Schwenkverteilern werben damit, dass die Stickstoffverluste aufgrund der großen Tropfen nicht so hoch sind.


Wissenschaftlich belegt ist das aber nicht. Alle bekannten Untersuchungen weisen darauf hin, dass bodennahe Ausbringtechniken mehr Stickstoff aus dem Güllefass zur Pflanzenwurzel bringen als diese Breitverteilsysteme.Lohnt es sich da, schon jetzt in die neue Technik zu investieren?


Viele Experten sagen: Ja! In manchen Fällen wird es künftig nur mit effizienter Ausbringtechnik möglich sein, die Pflanzen bedarfsgerecht mit Stickstoff zu versorgen. Denn die neue Düngeverordnung schränkt die mineralische Zudüngung stark ein.


Dabei macht die Verordnung keinen Unterschied zwischen den Ausbringtechniken. Wer weniger Stickstoff bei der Ausbringung verliert, hat mehr Nährstoff für seine Pflanzen. Weder die Düngebedarfsermittlung (vor der Düngung) noch die Nährstoffbilanz (nach der Düngung) machen dabei einen Strich durch die Rechnung.


Wer ohnehin mehr düngen dürfte, dem bringt die effiziente Ausbringung betriebswirtschaftliche Vorteile: Jedes Kilogramm Stickstoff, das nicht verloren geht, muss er dann nicht durch Mineraldünger ersetzen. Das kann eine Ersparnis von über 40 kg/ha bringen (siehe Beitrag Seite 14).


Vor allem der Schleppschuh ist mittlerweile auch für kleinere Betriebe attraktiv: Die Verteiler gibt es in größeren Arbeitsbreiten hinter immer kleineren Güllefässern. So müssen sie nicht viel schwerer sein als die bisherige Technik. Auch am Hang ist der Schleppschuh mittlerweile gut einsetzbar (siehe Beitrag Seite 28). Vielleicht lohnt es sich also, bald einen anzuschaffen – auch wenn man dafür eine Maschinengemeinschaft gründen oder sich dem Maschinenring anschließen muss.

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