Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

Aus dem Heft

Schluss mit dem Dauerstreit!

Lesezeit: 3 Minuten

Auch drei Jahre nach Quotenende streitet die Branche weiter leidenschaftlich, ob und wie sich die Milchmenge steuern lässt. Fast jede Diskussion mündet darin – selbst die Pleite der Berliner Milcheinfuhrgesellschaft B.M.G. (Seite R6). Derweil dreht sich die Welt weiter: Politik, Behörden, Handel sowie Umwelt- und Tierschutzverbände setzen wichtige Rahmenbedingungen, verschärfen die Auflagen und erhöhen die Kosten.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zwei Beispiele: Die Düngeverordnung kommt mit voller Wucht auf den Betrieben an. Die hohen Anforderungen für Fahrsilos und Mistplatten sowie die Einschränkungen in der Düngung gehen mächtig ins Geld. Die VDLUFA setzt nun noch eins drauf und senkt die Richtwerte für die PhosphorGehaltsklassen im Boden. Das erhöht den Nährstoffdruck zusätzlich und verteuert die Milchproduktion.


Auch der Handel diktiert immer stärker, wie Landwirte melken sollen. Die GVO-freie Milchproduktion entwickelt sich zum Standard, folgen könnte eine Glyphosat-, Anbindestall- oder Antibiotika-freie Produktion. Unterm Strich steigen die Kosten.


Es ist höchste Zeit, die unsägliche Mengendiskussion beiseitezuschieben. Gute Argumente gibt es für beide Seiten, eindeutige Mehrheiten für keine. Das müssen alle Beteiligten einsehen und endlich wieder geschlossen auftreten. Die Idee vom Deutschen Milchkontor-Chef Ingo Müller, dafür eine „Sektor-Strategie Milch“ zu entwickeln, ist gut und verdient Unterstützung. Damit sie gelingt, müssen alle Beteiligten ihren Beitrag leisten:


  • Politik: Die neue Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner drängt wie ihr Vorgänger auf modernere Lieferbeziehungen. Die niederländische FrieslandCampina zeigt mit der Fokussierung auf wertschöpfungsstarke Milch, dass es geht (Seite R2). Von den deutschen Molkereien kommt wenig. Deshalb schadet der Druck von Julia Klöckner nicht. Bundesweit einheitliche Milchverträge wären aber kontraproduktiv.
  • Molkereien: Sie müssen gemeinsame Positionen z.B. zum Tierwohl finden. Nur so können sie Politik, Handel und Tierschutzverbänden überzeugend und nachdrücklich klar machen, was geht und was nicht geht. Und so verhindern sie, zum Spielball des Handels zu verkommen, der höhere Auflagen am liebsten zum Nulltarif durchdrückt. Allein schon aus diesem Grund ist eine Sektor-Strategie sinnvoll. Der Milchindustrie-Verband sollte die Idee deshalb mit aller Kraft vorantreiben und nicht auf Zeit spielen.
  • Milcherzeuger: Sie müssen offener werden – auch für ungewöhnliche Bündnisse. Was spricht gegen neue Vermarktungskonzepte mit Tierschutzverbänden oder dem Handel? Nichts, wenn die Bezahlung stimmt. Und dass sich die Anforderungen dabei nicht hochschaukeln, könnte wieder die Sektor-Strategie regeln. Außerdem gilt: Wenn Treiber und Kritiker mit im Boot sitzen, stehen sie auch in der Verantwortung und sind weniger forsch.


Die Milchbranche sollte sich zusammenraufen. Politik, Handel und Tierschutzverbände warten jedenfalls nicht, bis der Dauerstreit über die Milchmengensteuerung beendet ist.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.