Kreisobmann Michael Hamburger vertritt die Interessen der Landwirte im Landkreis Erding, Bayern. Seiner Meinung nach muss der Verband noch schneller und lauter nach außen kommunizieren.

D ie Landwirtschaft soll eine Zukunft haben und nicht heimlich, still und leise an Bedeutung verlieren. Und dies gelingt nur durch starke Verbandsarbeit“, ist Michael Hamburger überzeugt. Wie schon sein Vater und Großvater engagiert sich der Nebenerwerbslandwirt aus Buch am Buchrain beim Bayerischen Bauernverband (BBV). Heute ist der 42-jährige Vize-Kreisobmann des BBV Kreisverbandes Erding. Neben seinem ehrenamtlichen Engagement ist er im Landhandel tätig und bewirtschaftet einen Nebenerwerbsbetrieb mit Ackerbau. Die besondere Stärke des BBV liegt seiner Meinung nach in der regionalen Struktur: Die 140000 Mitglieder sind in über 6000 Ortsverbänden in Bayern vernetzt. So können sich die Landwirte auch bis in das letzte Dorf gegenseitig unterstützen. Im Landkreis Erding ist das beispielsweise beim Thema Flächenfraß der Fall. Die regionale Landwirtschaft ist dort vorwiegend von Milchviehbetrieben geprägt. Immer häufiger müssen – vor allem im nördlichen Landkreis –landwirtschaftliche Flächen dem Flughafen München weichen. Hier sieht Hamburger seine Ortsgruppe in der Verantwortung als „Träger öffentlicher Belange“, die die Landwirte bei regionalen Grundstücksangelegenheiten unterstützt. „Das oberste Ziel des BBV ist der Erhalt möglichst vieler landwirtschaftlicher Betriebe und damit der bäuerlichen Struktur in Bayern“, unterstreicht er.

Hamburger sieht die Aufgaben seiner Ortsgruppe und des gesamten Verbands nicht nur darin, sich Gehör in der Politik zu verschaffen, sondern auch den Bürgern die Landwirtschaft näherzubringen. Dafür sei die Öffentlichkeitsarbeit das A und O. Hamburger ist überzeugt, dass die Landwirte nur dann Gehör in der Gesellschaft finden, wenn alle Verbände in der Landwirtschaft zusammen an einem Strang ziehen. Hier müsse auch der BBV an sich arbeiten, meint Hamburger: „Wir müssen ehrlich mit der Kritik umgehen und an uns arbeiten.“ Dabei sieht er alle Mitglieder in der Verantwortung: Der Verband stehe und falle mit dem Engagement der Mitglieder. Sein Appell: „Wir brauchen den Verband – und zwar dringend – für die Zukunft unserer Landwirtschaft.“ Eine Lösung dafür sieht er in einer stärkeren Präsenz des Verbands in den sozialen Medien. „Die Verbandsarbeit muss schneller und lauter werden, damit sie weiterhin wahrgenommen wird“, gibt er die Richtung für die Zukunft vor. Er selbst betreibt mit einigen Berufskollegen aus dem Landkreis die Facebook-Seite „Landwirtschaft im Landkreis Erding“. Neben seiner Arbeit für den BBV engagiert er sich noch in der Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Helena Biefang