In der Schweinemast gibt es einen Trend zu Tierwohlställen. Trotz höherer Baukosten können solche Konzepte für Praktiker interessant sein, wie zwei Praxisbeispiele zeigen.
Im Vergleich zur Sauenhaltung sind die Mastschweinebestände in Süddeutschland halbwegs stabil geblieben. Das bedeutet, dass in den letzten Jahren nach wie vor in die Schweinemast investiert wurde. In Baden-Württemberg standen dabei laut Richard Riester von der LEL in Schwäbisch Gmünd alternative Stallsysteme im Vordergrund, um Kriterien von Förder- oder Markenfleischprogrammen zu erfüllen. Auch in Bayern werden laut Josef Weiß von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft aktuell vermehrt solche Ställe gebaut.
Große Bandbreite:
Die Bandbreite ist dabei groß. Sie beginnt bei herkömmlichen Warmställen mit erhöhtem Platz-angebot, Komfortliegebereichen und Beschäftigungsmaterial, um die Kriterien der Initiative Tierwohl zu erfüllen. Und sie reicht bis zu Lösungen, die die Vorgaben von Bioverbänden erfüllen. Dazwischen gibt es viele Varianten mit Außenklimabereichen, Festflächen mit und ohne Stroh, Ausläufen usw.Wer in solche Lösungen investiert, muss damit rechnen, dass das Management oft herausfordernder ist als in konventionellen Warmställen. Zudem sind diese Lösungen auch mit höheren Investitions- und Arbeitserledigungskosten verbunden.
Deshalb sollten Sie vor der Investition prüfen, welche Praxiserfahrungen mit dem jeweiligen Stallsystem bereits vorliegen und ob sich der Mehraufwand über bessere Markterlöse oder Fördergelder kompensieren lässt.
Im Folgenden berichten wir über die Erfahrungen von zwei Mästern, die in Tierwohlställe investiert und unter dem Strich positive Erfahrungen damit gemacht haben.
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