Stefan Schulze Sprakel spitzt mit einer Gebläsespritze in Münster gegen den Eichenprozessionsspinner.
Meine Familie reagiert stark auf die Brennhaare des EPS. Da wollte ich meine Eichen von den Raupen befreien“, erinnert sich Landwirt Stefan Schulze Sprakel an den Sommer 2019. Er entschied sich, gegen die Raupen zu spritzen, da diese Methode gar keine Brennhaare aufkommen lässt. Die Erfolgsquote beträgt 80 bis 90%. „Als ich im Bekanntenkreis erzählt habe, dass ich gegen die Raupen spritzen will, hatte ich innerhalb einer Woche 20 Aufträge für 2020 stehen“, erzählt er. Daraufhin kaufte er sich für 15000 € eine eigene Gebläsespritze, die 400 l fasst. In diesem Jahr, seiner ersten Saison, war er insgesamt 200 Stunden rund um Münster, NRW, unterwegs. Zu seinen ca. 80 Kunden zählen Reitanlagenbesitzer, die Stadt mit Kindergärten oder Altenheimen sowie Privatleute. Die Kosten der Behandlung sind abhängig von der Größe der Bäume. „Bei großen Bäumen verbrauche ich deutlich mehr Mittel und bin länger beschäftigt“, erklärt der Landwirt. Die Ausgaben reichen von 25 € für kleine ca. 6 m hohe Eichen bis zu 180 € für 30 m hohe Einzelbäume.
Schulze Sprakel leitet neben dem Spritzen des EPS noch einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 1500 Mastschweinen und 80 ha Ackerbau. Außerdem spritzt er im Lohn und betreibt seit vier Jahren gewerbliche Landschaftspflege, wie z.B. die Gewässerunterhaltung für Wasser- und Bodenverbände.
Der Landwirt hat sich bewusst für eine Gebläsespritze entschieden, die er mit dem Traktor fahren kann. „Manche stellen sich auch mit einer Rückenspritze in den Hubsteiger. Dann brauche ich immer zwei Personen und ich muss bei großen Bäumen oft umfahren. Das ist sehr aufwändig“, spricht er aus Erfahrung. Auch empfindet er die Belastung mit der Spritzbrühe im Hubsteiger als unangenehm. Er verteilt das Biozid Foray in den Eichen. Es wirkt auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis. „Das Mittel ist zwar für Menschen nicht giftig, trotzdem möchte ich damit nicht so viel in Kontakt kommen“, sagt er. In seinem Trecker wechselt er daher auch die Aktivkohlefilter in der Kabine alle 14 Tage, um saubere Luft einzuatmen.
Spritze in die Fronthydraulik
Schulze Sprakel hat seine Spritze noch umgebaut. „Die Spritze, die eigentlich ins Heck gehängt wird, kann ich nun mit der Fronthydraulik aufnehmen. So sehe ich, wo ich spritze und bekomme keine Nackenprobleme. Obendrein kann ich hinten das 6000 l große Wasserfass anhängen, um immer genug Wasser vor Ort zu haben“, erklärt er.
Beim Spritzen muss es trocken und windstill sein. Das Mittel ist nach zwei Stunden regenfest, außerdem haftet es durch die Behandlung vom Boden meist unter den Blättern. Die Spritzbrühe kommt mit 10 bar aus dem Gebläse und sprüht bis zu 30 m hoch. Schulze Sprakel spritzt von Ende April bis Mitte Mai. Er hat sich vor der Behandlung mit Dr. Michael Klenner, Referent für Öffentliches Grün der Landwirtschaftskammer NRW abgesprochen, um das optimale Zeitfenster zum Spritzen zu erwischen. „Wenn 50 bis 75% des Laubs entwickelt sind, befinden sich die meisten Raupen im ersten und zweiten Entwicklungsstadium. Der optimale Spritzzeitpunkt“, erklärt Klenner.
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Stefan Schulze Sprakel spitzt mit einer Gebläsespritze in Münster gegen den Eichenprozessionsspinner.
Meine Familie reagiert stark auf die Brennhaare des EPS. Da wollte ich meine Eichen von den Raupen befreien“, erinnert sich Landwirt Stefan Schulze Sprakel an den Sommer 2019. Er entschied sich, gegen die Raupen zu spritzen, da diese Methode gar keine Brennhaare aufkommen lässt. Die Erfolgsquote beträgt 80 bis 90%. „Als ich im Bekanntenkreis erzählt habe, dass ich gegen die Raupen spritzen will, hatte ich innerhalb einer Woche 20 Aufträge für 2020 stehen“, erzählt er. Daraufhin kaufte er sich für 15000 € eine eigene Gebläsespritze, die 400 l fasst. In diesem Jahr, seiner ersten Saison, war er insgesamt 200 Stunden rund um Münster, NRW, unterwegs. Zu seinen ca. 80 Kunden zählen Reitanlagenbesitzer, die Stadt mit Kindergärten oder Altenheimen sowie Privatleute. Die Kosten der Behandlung sind abhängig von der Größe der Bäume. „Bei großen Bäumen verbrauche ich deutlich mehr Mittel und bin länger beschäftigt“, erklärt der Landwirt. Die Ausgaben reichen von 25 € für kleine ca. 6 m hohe Eichen bis zu 180 € für 30 m hohe Einzelbäume.
Schulze Sprakel leitet neben dem Spritzen des EPS noch einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 1500 Mastschweinen und 80 ha Ackerbau. Außerdem spritzt er im Lohn und betreibt seit vier Jahren gewerbliche Landschaftspflege, wie z.B. die Gewässerunterhaltung für Wasser- und Bodenverbände.
Der Landwirt hat sich bewusst für eine Gebläsespritze entschieden, die er mit dem Traktor fahren kann. „Manche stellen sich auch mit einer Rückenspritze in den Hubsteiger. Dann brauche ich immer zwei Personen und ich muss bei großen Bäumen oft umfahren. Das ist sehr aufwändig“, spricht er aus Erfahrung. Auch empfindet er die Belastung mit der Spritzbrühe im Hubsteiger als unangenehm. Er verteilt das Biozid Foray in den Eichen. Es wirkt auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis. „Das Mittel ist zwar für Menschen nicht giftig, trotzdem möchte ich damit nicht so viel in Kontakt kommen“, sagt er. In seinem Trecker wechselt er daher auch die Aktivkohlefilter in der Kabine alle 14 Tage, um saubere Luft einzuatmen.
Spritze in die Fronthydraulik
Schulze Sprakel hat seine Spritze noch umgebaut. „Die Spritze, die eigentlich ins Heck gehängt wird, kann ich nun mit der Fronthydraulik aufnehmen. So sehe ich, wo ich spritze und bekomme keine Nackenprobleme. Obendrein kann ich hinten das 6000 l große Wasserfass anhängen, um immer genug Wasser vor Ort zu haben“, erklärt er.
Beim Spritzen muss es trocken und windstill sein. Das Mittel ist nach zwei Stunden regenfest, außerdem haftet es durch die Behandlung vom Boden meist unter den Blättern. Die Spritzbrühe kommt mit 10 bar aus dem Gebläse und sprüht bis zu 30 m hoch. Schulze Sprakel spritzt von Ende April bis Mitte Mai. Er hat sich vor der Behandlung mit Dr. Michael Klenner, Referent für Öffentliches Grün der Landwirtschaftskammer NRW abgesprochen, um das optimale Zeitfenster zum Spritzen zu erwischen. „Wenn 50 bis 75% des Laubs entwickelt sind, befinden sich die meisten Raupen im ersten und zweiten Entwicklungsstadium. Der optimale Spritzzeitpunkt“, erklärt Klenner.
