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topplus Reportage

Stark in der Gemeinschaft

Lesezeit: 3 Minuten

Tom Hayden setzt in seinem Milchviehbetrieb auf möglichst geringe Kosten. Er bewirtschaftet den Betrieb mit einem Partner.


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Wenn man etwa eine halbe Stunde entfernt von Dublin auf den Betrieb von Tom Hayden kommt, erkennt man, dass er andere Schwerpunkte als penible Ordnung setzt. Der Milchviehhalter ist 37 Jahre alt, verheiratet und hat eine zweijährige Tochter. Gut gelaunt führt er uns über seinen Betrieb. Wobei „seinen“ nicht ganz stimmt: Flächen und Gebäude gehören noch seinem Vater. Und Tom bewirtschaftet den Hof seit 18 Monaten zusammen mit einem Geschäftspartner, der ebenfalls Flächen und Tiere mit in das Unternehmen gebracht hat. Die Anteile der Partner verteilen sich 50/50.


Die beiden Praktiker melken rund 300 Kühe einer irischen Holstein-Variante. Inklusive Nachzucht halten sie 500 Tiere. Die Milchkühe sind mindestens 200 Tage im Jahr draußen, auch nachts. Die durchschnittliche Herdenleistung liegt bei 6500 l, die Remontierungsrate bei 25 %.


Niedrige Kosten


Alles ist auf niedrige Kosten ausgelegt – das ist Haydens Strategie. Bei unserem Besuch bekommt er 31 Cent/kg von der Molkerei Glanbia, die etwa 40 km entfernt ist. Seine Kosten liegen bei 23 bis 24 Cent/kg, sagt er.


Wie sieht Hayden seine aktuelle Situation, wollen wir wissen. Der sympathische Landwirt gerät ins Schwärmen: „Es war immer mein Traum, Farmer zu sein. Und seitdem die Quote weg ist, kann ich wie ein freier Unternehmer handeln. Das gefällt mir sehr!“ Warum hat er sich für die Kooperation entschieden? Das liege an verschiedenen Gründen, sagt er. Es sei schwer, derzeit Arbeitskräfte für die Landwirtschaft zu finden – der Job ist bei den Iren unpopulär geworden, vor allem auf tierhaltenden Betrieben. Außerdem „sauge“ der derzeitige Bauboom in Dublin viele Arbeitskräfte auf. Und schließlich: „Ich finde es gut, auch die Verantwortung zu teilen. Das gibt meiner Familie und mir mehr Freiheit.“


Der Betrieb hat rund 160 ha Grünland und 60 ha Ackerbau. Die Ackerflächen sind überwiegend gepachtet, der Preis beträgt 200 €/Acre, also knapp 500 €/ha. Die Ration für den Winter enthält rund 80% Grassilage.


Fast 100% der Futterernte übernimmt ein Lohnunternehmer, meist per Häcksler. Die komplette Futterbergung kostet rund 230 €/ha. Dazu kommen rund 300 Wickelballen pro Jahr, meist von Reststücken (12 €/Ballen). Drei Schnitte sind Standard, im trockenen Jahr 2018 reichte der Regen nur für zwei. Tom Hayden musste deshalb rund 300 Wickelballen zukaufen. Der Preis war von den üblichen 20 bis 25 € dann auf über 30 €/Stück geklettert.


Die Gülle lassen Tom und sein Partner per Verschlauchung ausbringen. Die Wege, die auch die Kühe nutzen, vertragen das intensive Befahren mit schweren Gülletankern nicht. „Dann kommen die Steine hoch“, erklärt Tom Hayden.


Der Melkstand ist ein 2 x 16 Side-by-Side. Die Melkzeit beträgt morgens 2,5 Stunden, abends dauert es nur 2 Stunden. Soll der Betrieb weiter wachsen? Hier gibt sich Tom Hayden entspannt. Vielleicht werden sie in fünf Jahren ein Melkkarussell bauen – wer weiß? Mit etwas Zupacht könnten sie vielleicht auch 350 Milchkühe halten. Aber keinesfalls will er vom „low cost grazing system“ ablassen.


„Intensiver Milch produzieren? Die Kühe komplett in den Stall holen und vielleicht eine andere Rasse halten? Das kann ich mir nicht vorstellen!“

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