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Stress mit Hendricks’ Klimaschutzplan

Lesezeit: 3 Minuten

Bis 2050 will Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft halbieren. Dafür hat sie einen Klimaschutzplan vorgelegt, der es in sich hat:


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  • Schon bis 2030 sollen die N-Überschüsse auf 50 kg N/ha reduziert werden. Das wäre gegenüber dem Status quo fast eine Halbierung.
  • Prüfen will die Ministerin darüber hinaus eine Stickstoffabgabe.
  • Ebenfalls bis 2030 soll der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche auf 20% der LF erhöht werden (2015: 6,5 %).
  • Die 1. und 2. Säule der EU-Agrarpolitik will Hendricks konsequent an Umwelt- und Klimaschutzanliegen ausrichten.
  • Kurzfristig soll Deutschland die maximal möglichen 15 % von der 1. in die 2. Säule der EU-Agrarpolitik umschichten (bisher 4,5 %).
  • Keinesfalls soll der Anbau von Biomasse (v. a. Mais) für Biogas über den aktuellen Stand hinaus erhöht werden. Alternativ soll es stärkere Anreize geben, Gülle zu vergären.
  • An einer Reduzierung der Tierbestände führt nach Meinung der Umweltministerin kein Weg vorbei.


Die Menschen sollten mittel- und langfristig deutlich weniger Fleisch, Wurst und Milchprodukte essen — entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Danach müsste sich der bisherige Fleischverzehr in etwa halbieren.


Zudem will die Ministerin prüfen, inwieweit die deutschen Exportüberschüsse bei tierischen Produkten reduziert werden können, um dadurch die Tierbestände abbauen zu können.


Wenn Hendricks Plan so umgesetzt würde, verliert die deutsche Landwirtschaft 9 Mrd. € an Wertschöpfung und 200000 Arbeitsplätze, befürchtet DBV-Präsident Joachim Rukwied.


Die Risiken hat jetzt offenbar auch das Bundeskanzleramt erkannt und Teile des Klimaschutzplans der Umweltministerin kassiert. Das betrifft angeblich insbesondere die Vorschläge zur Begrenzung der Stickstoffüberschüsse und zur Reduzierung des Fleischkonsums, aber auch zur Ausweitung des Dauergrünlands und zum Moorschutz.


NABU-Präsident Olaf Tschimpke gehen die Streichungen viel zu weit. Er frage sich, ob das Kanzleramt „die Beschlüsse des Klimagipfels von Paris überhaupt verstanden hat“.


Die drastischen Vorschläge der Umweltministerin überraschen auch deshalb, weil sich der Anteil der Landwirtschaft an den deutschen Treibhausgasemissionen in den vergangenen 25 Jahren bereits von 18 auf 15 % verringert hat.


Nach der Sommerpause sollen die Beratungen in die entscheidende Phase gehen.


top agrar meint: Der Klimaschutz ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Barbara Hendricks muss sich allerdings fragen lassen, welche Vorteile es für das Klima hat, wenn Deutschland im Alleingang die Tierbestän-de reduziert und sich auf die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln beschränkt, während der Rest der Welt nichts tut und weiterhin Agrargüter global handelt. Wer so weitgehende Vorschläge macht, muss deutschen Landwirten gleichzeitig auch Perspektiven für die Zukunft aufzeigen.

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