Es ist Anfang März. Petra und Philipp Andlauer aus dem südbadischen Kappel-Grafenhausen hatten langer Hand die Taufe ihres Sohnes geplant. Aufgrund des Corona-Lockdowns musste der festliche Akt jedoch kurzfristig abgesagt werden.

„Erst waren wir darüber sehr traurig, doch im Nachhinein sind wir froh. Denn dadurch hat er nun einen ganz besonderen Taufgottesdienst bekommen, der nicht passender hätte sein können“, resümiert die Landwirtin. Sie bewirtschaftet mit ihrem Mann und ihren Schwiegereltern einen Ackerbaubetrieb mit Lohnunternehmen. Als die Planung in die zweite Runde ging, kam die Landwirtsfamilie gemeinsam mit der Pfarrerin auf die Idee: „Dann feiern wir den Gottesdienst einfach auf dem Maisfeld“. Denn für die Feier in der Kirche gab es immer noch viele Restriktionen. Gesagt getan. Mit dem Mähdrescher wurde „die Kirche“ frei gedroschen, ein Holzkreuz gezimmert und ein Altar aus Strohballen gebaut. Am 26. September war es dann soweit. Trotz Regens kamen die Gäste zum Gottesdienst – dann eben in Gummistiefeln.