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Tierethik muss Lehrfach werden!

Lesezeit: 2 Minuten

Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind für viele zur Gewohnheit geworden. Von Lehrern, Handwerkern und Ärzten wird erwartet, dass sie sich regelmäßig auf den „neuesten Stand“ bringen. Gefordert werden Lehrer, nicht an veralteten Konzepten und Vorstellungen festzuhalten. Ärzte sollten ihre Patienten nicht mit den Methoden aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts behandeln. Ein Blick in die Fortbildungsangebote zeigt, dass es dabei nicht um Selbstbeschäftigung geht. Mediziner etwa sollten über die ethischen Kenntnisse verfügen, die sie in die Lage versetzt, moralisch sicher zu handeln. Medizinethik ist selbstverständlich geworden!


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Umso erstaunlicher ist es, dass aus der Landwirtschaft, einem für die Gesellschaft wichtigen Berufsstand, über die moralischen Grundlagen und tierethischen Begründungen des eigenen Tuns sehr wenig zu lesen ist. Und wenn doch, etwa auf Facebook oder in politischen Diskussionen, wird eine tiefe Unkenntnis über die verschiedenen tierethischen Positionen offenbart. Da purzeln die Begriffe nur so durcheinander: Moral, Ethik, Recht, Gesetz, Tierschutz, Tierrecht, Tierwohl – ganz genau scheint keiner zu wissen, was damit gemeint ist. Dies hindert aber niemanden daran, die eigene Meinung deutlich zu äußern. Diese Beiträge weisen zumeist den Nachteil auf, dass sie mit dem tatsächlichen Diskussions- und Kenntnisstand in den Moralwissenschaften wenig zu tun haben. Hier reichen sich Fehlinformiertheit und Vorurteil die Hand. Die Fairness gebietet es hinzuzufügen, dass dies oft genug nicht nur für die Vertreter der Landwirtschaft gilt.


Dabei ist es relativ einfach, diese Defizite zu beheben: Tierethik muss Teil der landwirtschaftlichen Ausbildung und des Studiums sein. Denn Tierethik gehört in den Bereich der angewandten Ethik, also in den Bereich des konkreten Handelns. Dabei geht es um das grundsätzliche Verhältnis von Mensch und Tier und um dessen Bewertung. Hier werden z.B. folgende Fragen gestellt und beantwortet: Welchen Stellenwert haben die Tiere in meiner moralischen Vorstellung? Wie begründe ich meine Moral? Halte ich Tiere, weil es immer so gemacht wurde oder nur, weil ich damit Geld verdiene? Ist an den mir entgegengebrachten ethischen Positionen etwas dran?


Wo sonst, wenn nicht in einem geregelten Unterricht und Fortbildungen können tierethische Themen ernsthaft gelehrt und diskutiert werden? Dabei ist es ein Gebot der Redlichkeit, dass die gesamte Bandbreite tierethischen Denkens vorgestellt wird. Wie sonst können Landwirte ihre moralische Glaubwürdigkeit wiedergewinnen?


Dies kann auch dazu beitragen, dass wieder mit der Landwirtschaft und nicht nur über sie gesprochen wird.

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