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Tierwohl 2.0 – von Dressuren und Torturen

Lesezeit: 2 Minuten

Kurz vor der Stallarbeit lasse ich mir ein Stück Torte von unserer Jüngsten schmecken. Sie ist frischgebackene Kuchenbäckerin in einer Konditorei. Diese gehört zur Liegenschaft eines stinkreichen Industriellen von hier und wie bestellt läuft im Radio gerade ein Interview mit dessen Tochter, der frischgebackenen Deutschen Meisterin im Dressurreiten.


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Da es gerade überall ums „Tierwohl“ geht, interessiert mich ihre Einstellung zum Pferd. Sie liebe ihre Tiere und verbringe fast den ganzen Tag mit ihnen. Beim abendlichen „Gute-Nacht-Ritual“ legt jeder Gaul nochmal seinen Kopf in ihren Schoß. Transporte per Auto und im Flieger rund um die Welt seien auch kein Problem. Die Pferde freuten sich sogar immer auf die Sportereignisse, sie seien das halt gewohnt. Wie ich ihr so zuhörte, schmeckt mir der Kuchen nicht mehr so recht. So begeistert wie sie von ihren Pferden, bin ich von meinen Rindviechern ja nicht. Auch bin ich noch nie auf die Idee gekommen, mich allabendlich von jeder Kuh persönlich zu verabschieden. Und ja, der Transporter zum Schlachthof hat auch bei uns eine „Haltestelle“. Bei der Deutschen Meisterin kriegen die alten Klepper das Gnadenbrot. Ich könnts mir nicht leisten. Ich bin aber auch kein Deutscher Meister. Und trotzdem: Ich mag die Kühe gerne. Sie merken es nicht jeden Tag gleich, aber ich bemühe mich sehr. Und wenn ich die Milchleistung sehe – ist das ja auch irgendwie sportlich. Und ich glaube, sie freuen sich, wenn sie gemolken werden. Was, wenn sie es gar nicht anders möchten? Sie sind ja auch darauf dressiert. Wie der Gaul der Deutschen Meisterin aufs Tanzen im Ring, wie die Hunde, in meine Wiese zu kacken und wie ich darauf, jeden Tag in den Stall zu gehen. Doch das fällt mir gerade heute besonders schwer: Das Interview war so interessant, dass ich „versehentlich“ ein Stück Torte zu viel gegessen habe. Und da wird trotz Dressur auch die Arbeit zur Tortur. Herzlichst, Ihr Hans Neumayer

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