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Veggie wächst: Grund zur Panik?

Lesezeit: 3 Minuten

Diese Schlagzeilen lassen Tierhalter aufhorchen: „Veganer Burger-Produzent Beyond Meat auf Börsen-Höhenflug“ oder „Fleischersatzprodukte im Handel sofort vergriffen“. Die Beispiele zeichnen einen Trend: Immer mehr Unternehmen bieten pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten. Sie wollen vom wachsenden deutschen Veggiemarkt profitieren – und erwarten künftig mehr Absatz.


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Global sieht das anders aus: Die Anzahl an Menschen, die Fleisch- und Milchprodukte essen, steigt. Schon jetzt grübeln Wissenschaftler, wie das 2050 mit ca. 10 Mrd. Menschen und immer knapperen Ressourcen klappen soll.


Dagegen wandeln sich die Essgewohnheiten in Deutschland, den USA und anderen Wohlstandsregionen. Zwar gibt es bei uns ebenfalls viele Verbraucher, die Lebensmittel hauptsächlich über den Preis kaufen. Doch zunehmend mehr Menschen rücken die eigene Gesundheit sowie Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz bei Lebensmitteln in den Fokus. Die Fridays-for-Future-Bewegung oder die Ergebnisse der Europawahl sind ein Indiz, die steigenden Umsätze im Lebensmittelhandel ein Beleg.


Noch sind die Märkte klein. Die Veganer (keine tierischen Produkte), Vegetarier (kein Fleisch) sowie Flexitarier (sehr wenig, aber sehr ausgewähltes Fleisch) machen den kleineren Teil aller Verbraucher aus. Doch viele Ernährungsforscher erwarten eine Zunahme dieser kaufkräftigen Zielgruppe, vor allem der jetzt schon größten Gruppe der Flexitarier.


Das ist eine doppelte Chance für die Fleisch- und Milchwirtschaft. Zum einen für tierische Produkte mit höherer Wertschöpfung: Weniger Standardprodukte für den rauen Weltmarkt, mehr hochpreisige Premiumqualitäten für den Binnenmarkt. Zum anderen öffnen pflanzliche Alternativen neue Geschäftsfelder: Die Unternehmen können die gleichen Anlagen nutzen, verfügen über die Logistik, kennen die Absatzwege – und halten bekannte oder erschließen neue Kunden.


Erfolgreiche Beispiele: Der Wursthersteller Rügenwalder Mühle will seinen Umsatz mit vegetarischen Produkten von gut 30 auf 40% steigern. Deutschlands größter Geflügelfleischvermarkter PHW konzentriert sich auf den heimischen Markt und investiert kräftig in fleischfreie Produkte (Seite 128). Der Käsehersteller Hochland setzt auf Nachhaltigkeit sowie vegane Käsealternativen und erreicht beste Gewinnmargen (Seite R6).


Positiver Zusatzeffekt: Wenn Produkt-alternativen aus beispielsweise Erbsen einen Teil des Fleischkonsums ersetzen, könnte das enge Fruchtfolgen auf-lockern. Zudem bekämen Erbsen endlich einen echten Marktwert.


Dennoch ist es verständlich, dass Bauernverband und Fleischwirtschaft einen Bezeichnungsschutz für Fleischprodukte fordern, vergleichbar zur Milch. Ein „Schnitzel“ dürfe nur vom Tier kommen, nicht von der Pflanze. Erlaubt ist auch die Frage, wie gesund bzw. lecker eine rein vegane oder vegetarische Ernährung ist. Doch damit dürfte sich der Veggietrend nicht aufhalten lassen. Vielmehr muss es gelingen, dass die Landwirte


  • über die Verarbeiter auch finanziell von den Trends profitieren und
  • die Gesellschaft sie als Produzent hochwertiger tierischer Produkte schätzt.


Diese Chance besteht. Und diese Chance sollte die Branche nutzen.

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