Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Zum Interview: „Wir sind Blitzableiter“ in top agrar 2/2021, Seite 30.

Verantwortung übernehmen!

Lesezeit: 3 Minuten

Das Interview der beiden Aldi-Geschäftsführer kann man im Großen und Ganzen auf einen Nenner bringen: „Wir sind uns keiner Verantwortung bewusst“. Das ganze Interview spiegelt das Symptom unserer Zeit wider, in der Großkonzerne zwar alles diktieren und überall mitreden wollen, aber im Zweifelsfall keinerlei Verantwortungsgefühl oder moralische Verhaltensweise an den Tag legen. Der Profit heiligt alle Mittel.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Seit Jahren erleben wir, dass keiner in den Führungsetagen dieser „Marktführer“ (egal welcher Branche) jemals Verantwortung übernommen hat, weder bei langfristigen Problemen, wie dem Preisverfall für Lebensmittel, noch bei Skandalen.


Herr Scholbeck will lieber das Gespräch an einem runden Tisch suchen. Wenn er sich dort nur halb so herauswindet, wie in diesem Interview, verbessert sich meines Erachtens gar nichts.


Fadenscheinig finde ich die Argumentation, Aldi hätte keine Marktführerschaft. Nur wenn die Branchenführer Verantwortung übernehmen, tun es auch die Verbraucher.


Stefan Pritschet, 93133 Burglengenfeld, Bayern


Milch verkaufen – statt nur abliefern!


Warum wundern wir Landwirte uns, dass der LEH nicht mehr für Milchprodukte bezahlen will, wenn wir jeden zweiten Tag den Molkereien unsere Milch „auf den Hof stellen“? Die Molkereien haben keine Möglichkeit, die Milchanlieferung für die Zeit der LEH-Preisverhandlungen zu stoppen.


Für uns Landwirte ist es unbedingt notwendig, einen Milchpool zu gründen, in welchen wir z.B. 1% des Jahresmilchgeldes einbezahlen, um damit später preisbildende Maßnahmen finanzieren zu können. Nach einer Ansparzeit von 2 Jahren, wäre ein Milch- lieferstreik schon für ca. 20 Tage finanzierbar.Max Scholler, 94133 Röhrnbach, Bayern


Modernisieren statt drangsalieren


Die Aldi-Vertreter beschreiben die (Not-)Lage der Landwirtschaft, indem sie mit Worthülsen von ihrer Verantwortung ablenken („Blitzableiter“). Ein bisschen „Öko“, etwas Regionales und ein eigenes Label, schon funktioniert das „Greenwashing“.


Gegenüber seinen vielen kleinen und mittleren Lieferanten tritt das Macht-Oligopol des Lebensmittelhandels diktatorisch auf, man kann es nicht anders nennen. Seine Forderungen an die Landwirtschaft als schwächstes Glied in der Nahrungsmittelproduktion führen zu erheblichen Kostensteigerungen, wobei nicht klar ist, wie diese ausgeglichen werden sollen. Gleichzeitig stehen wir in Konkurrenz am Weltmarkt.


Die Lösung dieses Konfliktes können nur stärkere „Leitplanken“ für den Lebensmittelhandel sein. Denn ohne deutliche Regeln bedient sich dieser weiterhin zu Billigstpreisen auf dem Weltmarkt. Dort gelten geringere Standards, und es wird zu einem nicht geringen Teil unter miserablen Lohn- und Umweltbedingungen produziert. Die Politik sollte hier moderieren und nicht mit Verboten und Gesetzen ebenfalls die Schwächsten in der Kette drangsalieren.


Hans Hinrich Hatje, 23701 Gothendorf, Schleswig-Holstein

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.