Ich finde ja, die beiden Branchen Milch und Zucker könnten viel voneinander lernen.
Andrea Rahn-Farr, 63654 Büdingen
Andrea Rahn-Farr, 63654 Büdingen
Lehren aus der Zuckermarktpolitik
Weil die Quoten nicht systematisch zu hoch festgesetzt wurden, funktionierte das Quotensystem bei Zuckerrüben über Jahrzehnte zum Nutzen der Erzeuger. Bei der Milch nutzt die Quote dagegen nur den Molkereien.
Es gab aber heftigen Druck der zuckerexportierenden Länder Brasilien, Karibik und der USA, die EU-Zuckermarktordnung zu beenden. Das Hauptziel von USA & Co. war es nicht, in die EU zu liefern, sondern die konkurrierenden EU-Drittlands-exporte auf den eigenen Exportmärkten zu verhindern. Darauf hätte man reagieren können, indem man die Quoten dem EU-Bedarf angepasst, auf Drittlandsexporte verzichtet und so die kostendeckenden Garantie-Erzeugerpreise gerettet hätte. Dieses Modell wurde aber nicht umgesetzt, dafür sorgte unter anderem die Bauernverbandsspitze. Die Folge: Statt möglicher begrenzter Rübenmengen zu kostendeckenden gesicherten Erzeugerpreisen, wird es auf dem Markt nun große Mengen zu nicht kostendeckenden Erzeugerpreisen geben – wie bei der Milch. In einer solchen Situation ist es besonders wichtig, die Erzeugerinteressen zu wahren. Deshalb müssen die Rübenanbau-Verbände jetzt unbedingt konzernunabhängig und auch konzernübergreifend arbeiten!
Eckehard Niemann, 29553 Bienenbüttel