Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Reportage

Vorher mit allen reden

Lesezeit: 3 Minuten

Christian Sahlmer hat seinen Güllebehälter 3 km vom Hof entfernt gebaut. Sein Tipp: Sprechen Sie persönlich mit den Behörden.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Gut 130 Kühe melkt Christian Sahlmer aus Vreden in Nordrhein-Westfalen. Außerdem hält er die Nachzucht und bewirtschaftet 60 ha Futterbau. Er will vor allem dann Gülle fahren, wenn es pflanzenbaulich Sinn macht, also im Frühjahr und im Laufe der Vegetation. Für den Winter benötigt der Landwirt Lagerraum. Unter seinem Stall kann er nur 1600 m³ Gülle lagern.


Am einfachsten zum Umpumpen wäre ein Güllebehälter an der Hofstelle gewesen. Allerdings wäre das Ausbringen im Frühjahr schwieriger. Um einen Großteil seiner Flächen zu erreichen, muss Sahlmer durchs Dorf fahren. Dabei passiert er u.a. den Kindergarten, die Grundschule und die Schützenhalle. Gerade in den kurzen Zeitfenstern zum Ausbringen im Frühjahr gefährden die dann gehäuften Gülletransporte andere Verkehrsteilnehmer. Daher plante der Milchviehhalter den Behälter drei Kilometer von der Hofstelle entfernt. „So kann ich im Winter den Behälter nach und nach vollfahren“, sagt er.


Ebenfalls kann Sahlmer für die Fuhren Transportfässer von seinem Lohnunternehmer nutzen. Diese fassen 25 m³, also fast doppelt so viel wie ein normales Güllefass. Dadurch würde sich der Gülleverkehr durch das Dorf deutlich verringern.


Acht Monate für die Genehmigung


Bevor Sahlmer Mitte August 2013 den Bauantrag stellte, hat er mit allen zuständigen Behörden gesprochen. Das Bauamt war nicht so erfreut über einen Behälter von der Hofstelle entfernt. Es befürchtete, dass der Behälter nicht ins Landschaftsbild passt. Da der Behälter hinter einer großen Wallhecke stehen sollte, stimmte das Amt zu.


Auch die Landwirtschaftskammer akzeptierte den Bauantrag, weil 35 ha, und damit ein Großteil von Sahlmers Flächen, arrondiert um den Güllebehälter liegen. Beim Gemeinderat wurde Sahlmer ebenfalls vorstellig. Dieser war wegen der verkehrstechnischen Vorteile positiv gestimmt und hat eine entsprechende Stellungnahme geschrieben.


Im Mai 2014 hatte Sahlmer schließlich die Genehmigung auf dem Tisch liegen, im Oktober baute er den 1884m³ großen Stahlbehälter. Für den Behälter bezahlte er 61000 €, also 32,38 €/m³. Im Behälter kann Sahlmer die dünne Gülle, die er nach dem Separieren behält, bis zu zwölf Monate lagern. Alle zwei Monate separiert sein Lohnunternehmer 700 m³ Gülle. Die feste Phase nimmt er direkt mit. Den flüssigen Rest fährt Sahlmer in den Behälter. Die Bodenplatte ließ der Milchviehhalter dicker gießen, damit er ein Dach nachrüsten kann. Das Dach, für das er 70% Förderung erhielt, hat er 2016 auf den Behälter gesetzt. Außerdem rüstete er noch eine Pumpe und ein Rührwerk nach. Insgesamt hat er dann 22500 € gezahlt.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.