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Warum verriegeln die Bauern den Stall?

Lesezeit: 2 Minuten

Herr Kloeppel hat es schön auf den Punkt gebracht: Der normale Bauernalltag ist keine Story. Und genau das ist es, was Journalisten suchen: die nächste Story. Nur der Skandal bringt Einschaltquoten bzw. Auflage.


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Viele Bauern, die ihren Stall geöffnet haben, haben es später bitter bereut. Während des Besuchs waren alle freundlich und interessiert. Der Fernsehbeitrag sah dann ganz anders aus: Bedrohliche Musik, Bilder von gequälten Tieren aus ganz anderen Quellen und dazwischen immer wieder gekürzte Wortfetzen des Bauern, der seinen Stall im guten Glauben geöffnet hatte.


Genauso wenig, wie die Medien und die Öffentlichkeit alle Bauern in einen Topf stecken sollten, so wenig kann man es mit allen Journalisten tun. Im Allgemeinen scheinen aber Einbruchvideos mit Nachtsicht und Wackelbildern viel lieber gesendet zu werden, als Bilder aus gut geführten Betrieben. Die besten Infos werden nicht gesendet, wenn sie keine Quote bringen. Die Einschaltquote und die damit verbundenen Werbeeinnahmen sind die Ernte des Journalisten.


Ich kann nur jedem Landwirt raten, nicht jeden in den eigenen Stall zu lassen. Sollte plötzlich ein Fernsehteam auf dem Hof stehen und einem ungefragt ein Mikrofon ins Gesicht halten, so sollten bei jedem Betroffenen die Alarmglocken schrillen. Seriöse Journalisten melden sich an, machen Termine oder suchen Kontakte über das Landvolk.


Sollte ich eine Anfrage bekommen, so werde ich diesen Termin nie alleine wahrnehmen. Zeugen sind wichtig. Ich würde mir Unterstützung auf den Hof holen. Das Landvolk und andere Organisationen können hier weiterhelfen.


Steht ein „Überfallkommando“ auf dem Hof, so kann ich nur jedem raten, diese Leute freundlich zu bitten, ihr Anliegen schriftlich darzustellen und einen Termin zu vereinbaren. Seriöse Medienvertreter brauchen kein „Überfallkommando“. Man sollte immer im Hinterkopf haben, auch bei den Medien gibt es solche und solche.


Lars Henken,


27632 Midlum

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