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Was bringt der Milchmarkt 2018?

Lesezeit: 5 Minuten

Das Milchjahr geht mit gemischten Gefühlen zu Ende. Wie schätzen vier Experten die nächsten Monate ein?


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Das Jahr 2017 geht als das Jahr in die Geschichte ein, in dem die Märkte nach der Milchpreiskrise erstmals wieder anzogen. Bei den allermeisten süddeutschen Molkereien stiegen die Preise deutlich an. Viele werden im Jahresdurchschnitt über 36ct liegen.


Doch wie geht es weiter? Was passiert mit den einzelnen Verwertungen, wenn die Anlieferung hoch bleibt? Was bedeutet die Ware in der Intervention? Und wie kommen wir bei den Themen Branchenorganisation und Milchlieferverträgen voran? Jetzt, wo Brüssel Verträge sogar zur Pflicht machen will. Das fragten wir vier Branchenkenner. -sl-


Wenn sich beim Milchabsatz keine Impulse zeigen und die Anlieferung weiter steigt, gehen wir davon aus, dass der Milchmarkt 2018 überversorgt ist. Wir setzen alles daran, das Preisniveau vom Herbst 2017 so lange wie möglich zu halten. Die ersten Abschlüsse für 2018 ermutigen uns darin.


Schwerpunkt unserer Arbeit ist immer die optimale Koordinierung der Vermarktung. Dabei geht es um Preis- und Vertragsverhandlungen, aber auch um Molkereiwechsel und Problemlösungen.


Die gesamte Branche sollte endlich verstehen, dass es unabdingbar ist, die Kommunikation zu verbessern. Die Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette Milch mit dem Wissen des Einzelnen, auf welchem Stuhl er sitzt, ist das Gebot der Stunde. Wir sind zu dieser Zusammenarbeit bereit.


Zu den unterschiedlichen Erwartungen der einzelnen Akteure kommt ein mangelhaftes Vertrauen der Organisationen und Personen untereinander. Deshalb setze ich im ersten Schritt auf eine Verbesserung der Kommunikation. Dies ist die Grundlage für wachsendes Vertrauen.


Festpreise und kürzere Kündigungsfristen sind in der Bayern MeG seit der Gründung 2006 ein wichtiges Thema. Wir sind aber auch in Regionen mit geringem Wettbewerb um die Milch tätig. Hier schließen wir bewusst mit unseren Mitgliedern auch mehrjährige Verträge mit Indexabsicherungen.


Mit privatrechtlichen Mengenvereinbarungen oder Warenterminabsicherungen verhindert man internationale Milchkrisen nicht. Das kann nur die Politik. Hilfreich wäre, wenn sich die Erzeugervertreter auf eine gemeinsame Strategie einigen und sie geschlossen gegenüber der Politik vertreten würden.


Da etliche Produktsegmente wie Butter, Käse und Pulver im Preis nachgegeben haben, gehen wir von einem schwächeren Start ins Jahr 2018 aus.


Wir planen diverse Investitionen, wie z.B. eine zweite Abpackanlage bei Käse, eine Abfüllanlage für Joghurt, die Einführung von Biofruchtjoghurt und Biokäse sowie den Ausbau unserer Marktstellung bei 1kg Joghurt.


Dazu möchte ich mich nicht äußern, das soll jedes Unternehmen für sich entscheiden.


Bei unseren Genossenschaften gibt es klare Satzungen, die die Zusammenarbeit innerhalb der Genossenschaft regeln.


Weder noch. Auch hierzu verweise ich auf die genossenschaftliche Satzung, in der alles geregelt ist. Eine Änderung ist verbunden mit einer Satzungsänderung und diese wird, wenn sie gewollt ist, von unseren Mitgliedern ausgehen.


Das ist letztlich eine Angelegenheit unserer Mitglieder. Derzeit ist die Absicherung für einzelne Erzeuger zu aufwendig oder die Kontrakte Butter/Pulver sind im Volumen zu hoch. Die Molkerei Ammerland testet gerade, Kontrakte über die Molkerei abzuwickeln. Das beobachten wir genau.


Nach heutiger Beurteilung werden die Milchpreise ab dem Frühjahr 2018 nach unten korrigiert werden. Durch die aktuell hohen Milchmengen und hohen Lagerbestände bei Magermilchpulver sind die Börsennotierungen und die Spotmärkte bereits heute unter Druck.


Die endgültige Umsetzung der GVO-freien Milcherzeugung wird das Thema Nr. 1 sein. Außerdem wird uns die Umsetzung der ab 2018 gültigen gesetzlichen Vorgaben in den Milchkaufverträgen beschäftigen.


Die Themen Nachhaltigkeit und Tierwohl sollten angepackt werden. Zudem müssen wir uns um den künftigen Umgang mit den zunehmend volatilen Märkten kümmern.


Aus meiner Sicht liegen bei diesem Thema die Interessen der verschiedenen Beteiligten zu weit auseinander.


Unsere Kündigungsfristen liegen bei drei Monaten. Den Milchpreis handeln wir mit den Erzeugern alle zwei bis drei Monate aus, die Andienungspflicht wurde bisher nicht kritisiert. Über Festpreise und feste Liefermengen sprechen wir mit ihnen, wenn es gewünscht oder gesetzlich verankert wird.


Es gibt inzwischen gute Möglichkeiten für Milcherzeuger oder Erzeugergruppen, wenigstens einen Teil ihrer Menge an der Börse abzusichern. Hierzu müssten sie besser informiert werden. Politisch vorgegebene Mengenregulierungen sehen wir nicht als zielführend an.


Die Biomilchpreise werden stabil bleiben. Der Biomilchmarkt zeigt sich kontinuierlich positiv bei zweistelligen Zuwachsraten in der Absatzentwicklung. Gleichermaßen wachsen die Anlieferungsmengen. Nachfrage und Angebot sind ausgeglichen.


Die Bündelung der Biomilch in eigenen, selbstständigen Strukturen bleibt oberstes Gebot für den weiteren Erfolg der Biomilchlieferanten.


Bio muss immer wieder erklärt werden. Bio ist nicht nur artgerechte Tierhaltung, sondern ein insgesamt umgestellter landwirtschaftlicher Betrieb.


Molkereien und Lieferanten müssen das Thema Mengen selbstständig angehen: Was können wir in unserer Molkerei zu vernünftigen Preisen und Mengen vermarkten?


Die Meinungen, was eine Branchenorganisation machen soll und überhaupt leisten könnte, gehen stark auseinander. Nur Marketingaktivitäten zu bündeln, wie es wohl andere Länder praktizieren, kann aber nicht das Ziel sein.


Einige Biomolkereien haben gemeinsam mit ihren Biomilch-Liefergruppen das Thema Liefermengen als Bestandteil in ihre Lieferverträge aufgenommen. Preise werden teilweise mehrere Monate im Voraus festgelegt. Kündigungsfristen schwanken zwischen einem und zwei Jahren.


Der Entstehung von Übermengen muss frühzeitig vorgebeugt werden. Molkereien und Lieferanten sollten hier eng zusammenarbeiten. Dazu gehören Bedarfsplanungen, frühe Markteinschätzungen und Abfragen zur Mengenentwicklung auf den Höfen bis hin zu Mengenregelungen.


Welche Preissignale senden Sie aktuell für das Frühjahr 2018 an Ihre Erzeuger aus?


Was wird in Ihrer Organisation bzw. Ihrem Unternehmen 2018 das Thema Nummer eins?


Und was sollte in der gesamten Branche 2018 das Thema Nummer eins werden?


Warum kommen wir beim Thema Branchenorganisation nicht entscheidend weiter?


Festpreise, Liefermengen oder Kündigungsfristen? Welcher dieser Parameter wäre am ehesten in Ihrer Genossenschaft bzw. Ihrem Unternehmen realisierbar?


Und wie lautet Ihr Vorschlag zur Absicherung der Erzeugerpreise bei künftigen Milchkrisen?

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