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Weniger Varroamilben

Lesezeit: 3 Minuten

Manche Bienenvölker erkennen, ob ihre Brut von Varroamilben befallen ist und wehren sich gegen die Parasiten. Wie das geht, hat Martin Buchegger untersucht.


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Die Varroamilbe stellt schon lange eine Herausforderung für Imker dar. Die nahezu weltweit verbreiteten Parasiten führen dazu, dass Imker ihre Völker grundsätzlich jährlich behandeln müssen. Es gibt aber auch bestimmte Bienenvölker, die eine Resistenz gegen die Milben entwickelt haben. Sie erkennen, ob ihre Brut von Milben befallen ist und bekämpfen sie selbstständig. Hier setzen Zuchtprogramme an, die die Bienenvölker auf die Resistenz testen. Martin Buchegger hat in seiner Masterarbeit dazu die Resistenzmerkmale untersucht. 105 leistungsgeprüfte Bienenvölker dienten ihm als Forschungsbasis. Dabei haben ihn Imker, die resistente Völker halten, unterstützt.


Mit Nadel Brut angestochen


Zusammen erfassten sie den Milbenbefall über mehrere Monate hinweg. Dafür untersuchten sie die Brutzellen, in denen sich die Bieneneier zu Bienen entwickeln. Die Varroamilbe pflanzt sich in diesen Brutzellen fort. Dabei schwächen sie die Bienenpuppe stark. Resistente Völker erkennen geschädigte Brutzellen. Buchegger simulierte den Befall durch die Milbe, indem er Brutzellen mit einer Nadel stach und so die Puppen tötete.


Er konnte in seiner Arbeit feststellen, dass ein großer Anteil der Bienen in den resistenten Völkern die angestochenen Brutzellen erkennt. Diese öffnen dann den Deckel, und entscheiden, ob sie die Zelle ausräumen oder die Zelle wieder verdeckeln und nicht ausräumen. Dieses Verhalten wird kurz REC bezeichnet, nach dem Englischen „recapping“ für verdeckeln. Dabei besteht ein Zusammenhang mit der Reproduktion der Milben. Schon das Öffnen des Deckels stört laut Bucheggers Ergebnissen den Vermehrungszyklus der Milben in der Brutzelle, sodass die Milben in der Zelle sich nicht fortpflanzen können. Diese unterdrückte Milbenproduktion oder „surpressed mite reproduction“ (SMR) ist ein weiteres Merkmal, das für die Vererbung der Resistenz eine Rolle spielt.


Änderung im Zuchtprogramm


Buchegger stellte zudem fest, dass es für das Merkmal SMR keinen Unterschied macht, ob die Bienen die Brutzelle komplett oder nur teilweise ausräumen. Daraus folgte bereits, dass im Zuchtprogramm die Wartezeit nach dem Anstechen der Brutzellen von acht auf sechs Stunden verkürzt wurde.


Buchegger vermutet zudem, dass das Merkmal SMR eine mittlere Erblichkeit aufweist. Werden Bienenvölker somit auf dieses Merkmal selektiert, kann die Varroaresistenz langfristig gesteigert werden. Denn jene Völker, die befallene Brutzellen öffnen und vollständig ausräumen, weisen auch weniger vermehrungsfähige Milben auf. Diese Völker haben im Herbst folglich weniger befallene Bienen und Brut.Beate Kraml

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