Mitte März fand die ADM Spyck GmbH erneut Spuren von Salmonellen im gentechnikfreien Sojaschrot aus dem Werk Straubing. Aus einem „Überfluss der Vorsicht“ habe man Behörden und Kunden informiert, erläutert die Pressestelle von ADM gegenüber top agrar. Man teste intern regelmäßig auf Salmonellen und behandle nun allen Schrot aus dem Werk Straubing, um potenziell vorhandene Erreger abzutöten.
Zur Zahl der betroffenen Landwirte nimmt ADM keine Stellung. Man befinde sich aber bezüglich des Umfangs des Rückrufs „in Diskussionen“ mit den Behörden. Branchenkreisen zufolge sperrte die Futtermittelbehörde auch unbetroffene Chargen.
Dies ist der zweite Vorfall binnen eines halben Jahres. Zuvor hatten Landwirte kurz vor Weihnachten erfahren, dass rund 20000 t gentechnikfreies Soja- und 840 t Rapsschrot von ADM möglicherweise belastet sind.
Betroffene Chargen waren jedoch längst ausgeliefert, Landwirte hatten sie teils bereits verfüttert. Die Schlachter verarbeiteten betroffene Tiere separat. Den Mehraufwand sowie Kosten für Salmonellentests stellten einige Schlachthöfe in Rechnung. Landwirte berichten von Abzügen von bis zu 6 € pro Tier. ADM selbst spricht von Schlachthofpauschalen von „bis zu 60 €“.
Um wieder eine Freigabe von der Veterinärbehörde zu erhalten, mussten die Landwirte fünf zum Schlacht-hof angelieferte Tiere auf Salmonellen beproben lassen. Manche mussten für die Tests weiter entfernte Schlachthöfe anfahren.
ADM lehnte eine Schadensregulierung nach dem ersten Vorfall grundsätzlich ab. Die bloße administrative Abwicklung des Vorfalls, bereits verfütterte Ware oder nicht weiter substantiierte Pauschalen von Schlachhöfen seien „grundsätzlich nicht erstattungsfähig“.