Ihren Bericht habe ich mit wachsendem Staunen gelesen. Gerade das Thema „Was bzw. wer ist eine Bäuerin?“ diskutiere ich schon, seitdem ich mit meinem Mann verheiratet bin. Die Berufsbezeichnung „Bäuerin“ gibt es offiziell gar nicht, zumindest kann ich diesen Beruf nicht erlernen.
Was macht eine Bäuerin also aus? Wodurch erwerbe ich diesen Titel? Mein Mann sagt mir häufig in einem scherzhaften Ton: Es ist ein Titel ähnlich dem einer Prinzessin. Durch die Heirat ist man befugt ihn zu tragen. Benötigt man aber einen Vollerwerbsehegatten oder reicht ein Nebenerwerbsgatte, um sich Bäuerin nennen zu dürfen? Wie viel Arbeitszeit muss ich in den Betrieb investieren, um mich Bäuerin zu nennen?
Oder reicht es, mit einem Bauern verheiratet zu sein, seine Kinder zu erziehen, den Haushalt zu führen und seinem eigenen Beruf nachzugehen? Muss ich Mitglied der örtlichen Landfrauen sein? Bin ich Bäuerin nur, weil ich auf dem Land lebe – aber mit Landwirtschaft nichts zu tun habe? Was ist mit landwirtschaftlichen Hauswirtschafterinnen, die in der Stadt leben – sind dieses Bäuerinnen oder fehlt der Ehemann/Bauer? Bei Wikipedia finde ich jedenfalls keine Ergebnisse unter dem Suchbegriff Bäuerin.
Nicole Vormann,
59348 Lüdinghausen